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Sport

Hervé Mangonaux von der ASG Tria beendet in Chicago seine Majors-Reise

Eine Hommage an die Schönheit und Vielfalt einer Stadt Alles begann am 25. September 2016 in Berlin. An jenem Tag lief Hervé Mangonaux den Berlin-Marathon...
Hervé Mangonaux mit seinen Medaillen.
Hervé Mangonaux mit seinen Medaillen.Foto: Hervé Mangonaux

Eine Hommage an die Schönheit und Vielfalt einer Stadt

Alles begann am 25. September 2016 in Berlin. An jenem Tag lief Hervé Mangonaux den Berlin-Marathon in einer guten Zeit von 3:16:20 Stunden, nachdem er im Herbst 3:08:39 Stunden in Hamburg lief.

Eigentlich wollte sich der ASG-Hobbyläufer danach für keinen Marathon mehr vorbereiten, geschweige einen Marathon laufen. Das hatte er sich jedenfalls vorgenommen. Doch sein Leben hatte andere Pläne. So wurde dieser Lauf der Startschuss zu einer ganz besonderen Reise. Die Teilnahme an den sechs größten Marathons der Welt unter einer Durchschnittszeit von 3:30 Stunden, den sogenannten World Marathon Majors.

Zu den „World Marathon Majors“ zählen die sechs größten Stadtmarathons der Welt: Chicago, Boston, New York, London, Berlin und Tokyo. Nach New York im Herbst 2019, folgte kurz nach der Corona-Krise London im April 2021. Mit einer sehr guten Zeit in der englischen Hauptstadt erhielt Hervé Mangonaux die direkte Qualifikation für den ältesten Marathon der Welt in Boston, wo er am 18. April 2022 3:16 Stunden lief. Nach einem intensiven Wintertraining ging es im März 2023 auf der flachen Strecke in Tokyo weiter. Am 13. Oktober 2024 war es so weit: Hervé Mangonaux startete beim Chicago-Marathon, um seine Six Stars-Medaille zu erlangen. Bereits um 4:30 Uhr klingelte der Wecker, denn der Startschuss fiel früh. Um 7.30 Uhr startete der Hockenheimer im Grand Park, umgeben von der Skyline Chicagos. Mit knapp 45.000 Läuferinnen und Läufern aus 50 Bundesstaaten und 100 Ländern versammelte sich ein internationales Feld, um den Marathon in der Windy City zu erleben.

Windy City

Chicago zeigte sich an diesem Herbsttag von seiner besten Seite. Mit Temperaturen zwischen 16 und 18 Grad boten die Wetterbedingungen nahezu ideale Voraussetzungen. Beim Sonnenaufgang bot Chicago ein beeindrucktes Panorama. Der Willis Tower, eines der höchsten Gebäude der Welt, ragte majestätisch in den Himmel. Nach der traditionell bewegenden Nationalhymne fiel der Startschuss und die Strecke führte die Athletinnen und Athleten zunächst Downtown und es ging schnell rechts in Richtung Norden nach Old Town und Lakeview, auch teilweise durch den renommierten Lincoln Park. Der Lincoln Park mit seinen charmanten Reihenhäusern und grünen Parks bot eher einen ruhigen, klassischen Stil. Der Wechsel zwischen diesen Vierteln machte den Lauf zu einer faszinierenden Entdeckungstour. Zur Halbzeit erreichten die Läufer die Innenstadt erneut, begleitet von einem euphorischen Publikum, das entlang der gesamten Strecke für eine unglaubliche Atmosphäre sorgte.

Besondere Eindrücke

„Die Strecke des Chicago-Marathons verbindet die besten Seiten der Stadt und macht sie zu einem besonderen Erlebnis für alle Sinne. Der Ausblick auf den Lake Michigan, der sich bei Sonnenschein in glitzernden Wellen präsentierte, war ein absolutes Highlight und ein ruhiger Kontrast zum Trubel der Stadt. Gleichzeitig bot die Strecke einen intensiven Einblick in die Architektur Chicagos, die sich durch ihre Modernität, Innovation und Vielfalt auszeichnet. Die wechselhaften Fassaden in der Innenstadt verleihen der Stadt eine einzigartige Identität, die sich klar von den anderen großen Marathonstädten der USA wie Boston und New York unterscheidet. Dieser Mix aus Natur und urbaner Eleganz machte den Chicago-Marathon zu einem besonderen Erlebnis für mich“, war Mangonaux von den Eindrücken begeistert.

Die Marathonis überquerten mehrmals den Chicago River, der sich wie eine Lebensader durch die Stadt zieht. Die ikonischen Brücken, von denen viele im industriellen Stil des frühen 20. Jahrhunderts gebaut wurden, boten spektakuläre Ausblicke auf die harmonische Verschmelzung des alten und neuen Chicago. Links und rechts des Flusses reihten sich glitzernde Glasfassaden an elegante Art-déco-Gebäude, die eine Zeitreise durch die Architekturgeschichte der Stadt ermöglichte. Besonders die beeindruckenden Bauten entlang des Chicago Riverwalk blieben für Hervé Mangonaux unvergesslich. „Chicago ist auch die Geburtsstätte des Wolkenkratzers. Eine Tradition, die sich in jeder Meile des Marathons widerspiegelte. Der Lauf bot immer wieder Momente, in denen man den Kopf in den Nacken legen musste, um die schwindelerregenden Höhen von Gebäuden wie dem John-Hancock-Center oder dem Aqua Tower zu bestaunen, dessen wellenförmige Fassade ein architektonisches Kunstwerk ist“, berichtete der gebürtige Franzose.

Krönender Abschluss

Bei der letzten 1.000-Meter-Marke war es schließlich so weit: Der Moment, in dem sich acht Jahre harter Arbeit sowie Disziplin, strukturierter Trainingspläne und unzählige Trainingsstunden auszahlen sollten. Hervé Mangonaux überquerte stolz die Ziellinie in der ikonischen Metropole in einer Zeit von 3:35:42 Stunden. Mit dieser Leistung wurde er nicht nur Teil der weltweit über 15.000 Six-Star-Finisher, sondern hat auch das Privileg, zu den ersten 490 französischen Läuferinnen und Läufern zu gehören, die dieses außergewöhnliche Ziel erreicht haben. Zum Vergleich: Insgesamt haben 844 deutsche Athleten diese Auszeichnung bisher erlangt. Mit einer durchschnittlichen Marathonzeit von 3:23:22 Stunden über alle sechs Majors krönte Hervé Mangonaux seine sportliche Reise und erreichte seine persönliche Challenge. „Es war nicht nur das Ende eines Laufes, sondern die Erfüllung eines Traums, an dem ich jahrelang gearbeitet hatte“, berichtete der ASG-Läufer nach dem Zieleinlauf und ließ erst einmal seine Emotionen sacken und seinen Gefühlen freien Lauf. Mit der Six Stars Medaille um den Hals und einem verdienten Bier in der Hand genoss er die wärmende Sonne am Buckingham Fountain. Nachdem Mangonaux etwas erholt war, traf er sich mit seiner Ehefrau zur Post-Race-Party auf dem Butler Field, wo sich alle Läuferinnen und Läufer mit ihren Familien und Freunden zu einem festlichen Abschluss zusammenfanden. „Der prestigeträchtige Chicago-Marathon bewies sich dabei einmal mehr als eines der bestorganisierten und unvergesslichsten Laufevents der Welt. Der Chicago-Marathon ist mehr als ein sportliches Event. Es ist eine Hommage an die Schönheit und Vielfalt einer Stadt, die für Läufer und Architekturliebhaber gleichermaßen ein Traum ist“, ergänzte Mangonaux abschließend.

Inspirierendes Beispiel

Von Berlin über Tokio, London, Boston und New York bis nach Chicago: Die Six Majors sind nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein emotionaler Meilenstein für Hervé Mangonaux gewesen, den er mit Leidenschaft, Disziplin und einem unerschütterlichen Willen erreicht hat. (cry)

Hervé Mangonaux mit seinen Medaillen bei der Siegerehrung.
Hervé Mangonaux mit seinen Medaillen bei der Siegerehrung.Foto: Hervé Mangonaux
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