Gemeinde Königsbach-Stein
75203 Königsbach-Stein

Heynlin-Kindertagesstätte

Die Heynlin-Kita in Stein gehört zu den 15 besten in ganz Deutschland. Im Herbst hat sie sogar die Chance, den ersten Platz zu belegen. Wäre sie ein...
Aktuell können die Kinder Schmetterlingen beim Schlüpfen zuschauen. Wie das geht, lassen sich Bürgermeister Heiko Genthner (Zweiter von links) und Hauptamtsleiter Dominik Laudamus von Anika Oszcipok, Anette Garbarek und Sabrina Fiasco (von links) zeigen. (rol)
Aktuell können die Kinder Schmetterlingen beim Schlüpfen zuschauen. Wie das geht, lassen sich Bürgermeister Heiko Genthner (Zweiter von links) und Hauptamtsleiter Dominik Laudamus von Anika Oszcipok, Anette Garbarek und Sabrina Fiasco (von links) zeigen. (rol)

Die Heynlin-Kita in Stein gehört zu den 15 besten in ganz Deutschland. Im Herbst hat sie sogar die Chance, den ersten Platz zu belegen.

Wäre sie ein Fußballverein, dann könnte man mit Fug und Recht behaupten, dass die Steiner Heynlin-Kita in der Bundesliga spielt. Denn erst kürzlich hat die von der Gemeindeverwaltung getragene Einrichtung bei einem Wettbewerb unter Beweis gestellt, dass sie zu den 15 besten in der gesamten Republik gehört. Was eine beachtliche Leistung ist, wenn man bedenkt, dass sich insgesamt 600 Einrichtungen beworben hatten. In Baden-Württemberg ist die Heynlin-Kita unter 88 Kandidaten sogar die einzige, die es in die engere Wahl geschafft hat. Damit hat sie gute Chancen, den renommierten deutschen Kita-Preis zu gewinnen, den das Bundesfamilienministerium in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) vergibt. Im Sommer entscheidet sich, ob die Einrichtung das Finale erreicht und im November in Berlin auf den Sieg hoffen darf. „Das ist eine tolle Bestätigung der pädagogischen Arbeit“, sagt Bürgermeister Heiko Genthner, der die Arbeit des rund 20-köpfigen Teams lobt. Das hat sich übrigens nicht selbst um den Preis beworben, sondern seine Nominierung dem Vorschlag einer Mutter zu verdanken.

Als bei Einrichtungsleiterin Anette Garbarek vor ein paar Wochen eine entsprechende E-Mail eintraf, war für sie klar, dass man an dem Wettbewerb teilnehmen will. Zusammen mit ihren Kolleginnen hat sie anschließend die geforderten Dokumentationen eingereicht, aufgeteilt in vier Qualitätsdimensionen. Eine dreht sich um die Kindorientierung, die man an der Heynlin-Kita unter anderem dadurch umsetzt, dass die Kinder nicht um Punkt 9 Uhr frühstücken müssen, sondern sich am Buffet bedienen dürfen, wenn sie Hunger haben. Um neuen Kindern den Start in der Kita zu erleichtern, richtet man die Eingewöhnung eng an den Familien aus: Schritt für Schritt, immer im Austausch zwischen Fachkraft und Eltern. Im Alltag dürfen die Kinder selbst entscheiden, in welchem Bereich sie sich beschäftigen möchten, ob sie kreativ sein, etwas bauen, in den Garten gehen oder sich verkleiden wollen.

Eine weitere Qualitätsdimension ist die Partizipation, die man in der Heynlin-Kita unter anderem durch eine Kinderkonferenz umsetzt: Alle Kinder treffen sich in einem großen Kreis, um über Aktivitäten abzustimmen und zu besprechen, was in der bevorstehenden Woche wichtig ist. „Demokratiebildung auf einfacher Ebene“ gibt es laut Garbarek auch für die Grundschulkinder, die den zur Einrichtung gehörenden Hort besuchen. Sie leiten selbstständig den sogenannten Hort-Rat, in dem nicht nur das Mittagessen ausgewählt wird, sondern auch Platz ist, um die Wünsche und Anregungen zu behandeln, die über einen Briefkasten eingereicht werden können. Die Steiner Heynlin-Kita versteht sich selbst als lernende Organisation und setzt dabei verschiedene, regelmäßig wiederkehrende Schwerpunkte, etwa einen Turntag oder einen Wald- und Naturtag, an dem die Kinder die Umgebung erkunden. Dabei versuchen sie immer, die Inhalte in die Räumlichkeiten der Kita zu holen: für die Kinder, die nicht an der Exkursion teilnehmen konnten. Aktuell können sie dort unter anderem Schmetterlings-Raupen beim Schlüpfen zuschauen.

Insgesamt werden in der Steiner Kita knapp 120 Kinder betreut: 20 Unter-Drei-Jährige im Krippenbereich, 70 Über-Drei-Jährige im Elementarbereich und 30 Grundschulkinder bis zur vierten Klasse im Hort. Seit 14 Jahren arbeitet die Einrichtung bereits inklusiv: mit speziell geschulten Kräften von „Miteinanderleben“ und einem Programm, das einfache Kommunikation ermöglicht. Die pädagogischen Fachkräfte sind zwar Stammgruppen zugeordnet und raumgebunden, können aber für konkrete Projekte untereinander tauschen. Stets versuchen sie, sich pädagogisch weiterzuentwickeln, etwa durch Dienstbesprechungen und Fortbildungen, für die die Gemeinde ein entsprechendes Budget zur Verfügung stellt. Dahinter steht die Überzeugung, dass die Kita kein starres Gebilde ist, sondern ein lebendiger Organismus, der wachsen und gedeihen kann. In den kommunalen Kitas in Königsbach-Stein sind die Führungskräfte laut Hauptamtsleiter Dominik Laudamus nicht in den regulären Gruppendienst eingeteilt, sondern in erster Linie für kommunikative und organisatorische Aufgaben zuständig. Regelmäßig treffen sie sich, um in einer gemeinsamen Runde ihre Erfahrungen auszutauschen und die pädagogische Arbeit voranzubringen. Dabei legen alle großen Wert darauf, sich in die Gemeinde hinein zu öffnen. An der Heynlin-Kita gibt es einmal pro Monat ein Elterncafé, um die Vernetzung zu fördern und eine Sozialstruktur zu schaffen. Während sich die Erwachsenen untereinander und mit den Pädagoginnen austauschen, dürfen die Kinder spielen. Zusätzlich gibt es immer wieder Fachelternabende zu aktuellen Themen.

– Nico Roller

Erscheinung
Amtsblatt der Gemeinde Königsbach-Stein
NUSSBAUM+
Ausgabe 17/2025

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