Verein Schefflenztal-Sammlungen e. V.
74850 Schefflenz
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Dies und das

Historischer Dorfrundgang in Kleineicholzheim

Als weiteren Beitrag zur diesjährigen 1250-Jahr-Feier der Gemeinde Schefflenz hatte der Verein „Schefflenztal Sammlungen e.V.“ für den letzten Sonntag...

Als weiteren Beitrag zur diesjährigen 1250-Jahr-Feier der Gemeinde Schefflenz hatte der Verein „Schefflenztal Sammlungen e.V.“ für den letzten Sonntag im September zu einem Dorfrundgang in Kleineicholzheim eingeladen.

Silvia Dorsch, die erste Vorsitzende, konnte etwa 45 Interessierte beim ehemaligen Schloss in Kleineicholzheim begrüßen.

Hardy Körber übernahm das Wort und berichtete über die Geschichte des Dorfes, beginnend mit der römischen Besiedlung des Umlandes. Nach den Römern kamen die Alemannen und dann die Franken in unsere Gegend. Jetzt gehörte unsere Heimat zu Ostfranken und Eicholzheim bildete zeitweise zusammen mit Schefflenz und Auerbach den Schefflenzgau. Kleineicholzheim wird erstmals 1306 als selbständiger und unabhängiger Ort genannt. Im Verlauf der folgenden Jahrhunderte wechselten die Lehens- und Grundherren häufig.

Ab etwa 1770/1780 lebten die ersten jüdischen Familien in Kleineicholzheim. Auch Menoniten kamen um diese Zeit in den Ort. Für beider Wohn- und Bleiberecht erhob der Ortsadel hohe Schutzgelder.

1843 erwarb die jüdische Gemeinde einen Teil des Schlosses und richtete darin einen Schulraum, die Lehrerwohnung sowie eine Synagoge ein.

Den anschließenden Rundgang durch den Ort moderierte Sabine Hammerl-Krätschmer. Sie machte dabei Station vor jedem Haus, in dem bis zu ihrer Deportation am 22. Oktober 1940 jüdische Mitbürger lebten. Die Teilnehmer waren zum Teil tief bewegt und betroffen über die authentischen Informationen und Einzelschicksale, die Frau Hammerl-Krätschmer zu den ehemaligen Hausbewohnern wusste. Sie stützte sich dabei auf Aussagen ihrer Oma Rosa Konrad, geb. Angstmann (1918 – 2019), die als Zeitzeugin alle jüdischen Nachbarn in Kleineicholzheim persönlich kannte. Diese Tatsache hat den historischen Rundgang für alle Teilnehmenden noch eindrucksvoller gemacht.

Zum Abschluss wurden am Brunnenplatz Getränke und ein Imbiss angeboten. Hier kam es zwischen den Teilnehmern noch zu einem regen Gedankenaustausch.

Erscheinung
Schefflenzer Bote
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Ausgabe 47/2024

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Schefflenz

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