Am Mittwoch, 19. März, luden Bürgermeister Markus Bechler und die Gemeinde Malsch zur Veranstaltung Starkregenrisikomanagement im Bürgerhaus ein. Die Gemeinde Malsch ist unter anderem durch den Federbach in der Vergangenheit von Hochwasser betroffen gewesen. Als Referenten kamen Ulrich Haas und seine Tochter Amelie Haas vom Umweltfachbüro InfraConsult aus Stuttgart und standen dazu Rede und Antwort.
Viele Bürgerinnen und Bürger erinnern sich noch an das Hochwasser in den Jahren 1978, 2013 und 2018. Als Reaktion darauf wurden zwei Rückhaltebecken beim Schwimmband und oberhalb von Waldprechtsweier gebaut. Die Gemeinde Malsch hat also einiges Geld in die Hand genommen, um das Thema Hochwasserschutz aktiv anzugehen.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Bechler wurden die Starkregenkarten für Malsch (SRGK) gezeigt und es wurde erläutert, was eine SRGK ist und welche Infos diese liefert. Markus Bechler brachte folgende Info: „Am 9. November 2021 hat unser Gemeinderat beschlossen, dass wir das Thema ‚Hochwasserschutz‘ aktiv angehen. Ein Jahr später kam die Zusage für die Förderung.“
Amelie und Ulrich Haas wechselten sich beim Vortrag ab und zeigten mehrere Karten mit den Bachverläufen. Die Begriffe Starkregen und Hochwasser wurden definiert und auch verschiedene Simulationen an Gebäudemodellen gezeigt. Es wurde auch erklärt, mit welcher Häufigkeit von Starkregen, Hochwasser und Überflutungen in Malsch zu rechnen ist. „Eine außergewöhnliche Überflutung kann etwa alle 50 Jahre hier stattfinden.“
Die Bilder von den letzten Hochwassern in 2013 und 2018 sind sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern noch gut in Erinnerung. Amelie und Ulrich Haas zeigten Simulationen, wie Hochwasser auch in verschiedene Straßen im Kernort eindringen kann. So können z. B. Neudorfstraße, Leipziger- und Königsberger Straße und Am Fischweiher betroffen sein, auch der Bereich Am Bühnsee. An einem Hausmodell wurde demonstriert, wie das Wasser in den Keller eindringen kann, es wurden auch konkrete Fallbeispiele gezeigt, wo das Wasser tatsächlich in den Keller gelangte. Viele Bürger konnten somit auch konkret sehen, in welchem Gefahrenbereich ihr Haus liegt.
Auch der Fachbereichsleiter für Tiefbau und Technische Betriebe, Jörg Janetzky, stand Rede und Antwort zu den Fragen zahlreicher Bürgerinnen und Bürger. Die meisten Antworten mussten jedoch Amelie und Ulrich Haas geben, denn viele Bürgerinnen und Bürger hatten ganz konkrete Anfragen zu ihrer jeweiligen Immobilie.
Neben einer großen Zahl von Bürgerinnen und Bürgern waren auch zahlreiche Ortschaftsrätinnen und Ortschaftsräte und Feuerwehrleute anwesend. Infobroschüren lagen aus und so konnten sich viele Bürgerinnen und Bürger über dieses wichtige und brennende Thema informieren. „Ich denke, das wird uns noch einige Jahre beschäftigen“, äußerte sich ein Malscher Bürger. (ras)