Stadt Wendlingen am Neckar
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Hochwasserschutz

Offizielle Einweihung des fertig gestellten Neckar-Hochwasserschutzes Am 22. Juli 2010 wurde eine Machbarkeitsuntersuchung zum Hochwasserschutz durch...
V.l. Landrat Marcel Musolf, Regierungspräsidentin Susanne Bay und Bürgermeister Steffen Weigel freuen sich über den fertiggestellten Hochwasserschutz am Neckar.
V.l. Landrat Marcel Musolf, Regierungspräsidentin Susanne Bay und Bürgermeister Steffen Weigel freuen sich über den fertiggestellten Hochwasserschutz am Neckar.

Offizielle Einweihung des fertig gestellten Neckar-Hochwasserschutzes

Am 22. Juli 2010 wurde eine Machbarkeitsuntersuchung zum Hochwasserschutz durch das Regierungspräsidium Stuttgart im Wendlinger Rathaus vorgestellt. Die Hochwassergefahrenkarten der LUBW hatten aufgezeigt, dass ein Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser, einem sogenannten „HQ100“, in Wendlingen am Neckar nicht gegeben war. Da lt. § 65 des Wassergesetzes für Baden-Württemberg (WG) sämtliche Gebiete, in denen ein Hochwasserereignis statistisch einmal in 100 Jahren zu erwarten ist (sog. HQ100-Gebiete), als festgesetzte Überschwemmungsgebiete gelten, herrscht dort generell Bauverbot. Somit ist in den betroffenen Gebieten keine weitere (bauliche) Entwicklung mehr möglich – vom möglichen Schaden bei einer Überschwemmung ganz zu schweigen.

Aufgrund dieser Gegebenheiten und vor allem angesichts der bei einem HQ100 zu erwartenden immensen Schadenshöhe auf Wendlinger Gemarkung sagte das Regierungspräsidium Stuttgart die Bauherrschaft und die Durchführung der Hochwasserschutzmaßnahmen beidseits des Neckars zu.

Am 22. Dezember 2010 wurde eine erste Kostentragungsvereinbarung abgeschlossen, wonach das Land Baden-Württemberg 70 % der Gesamtkosten der Maßnahme tragen würde, die Stadt einen Anteil von 30 %. Im April 2011 erfolgt der erste Planungsauftrag an das Ingenieurbüro Wald + Corbe Consulting GmbH aus Hügelsheim.

Am 29. Juli 2015 wurde der Antrag auf Planfeststellung beim Landratsamt Esslingen für die Gesamtmaßnahme durch die Stadt Wendlingen am Neckar eingereicht. Der Planfeststellungsbeschluss – die Baugenehmigung – erfolgte am 21. Juni 2018.

Im April 2020 begannen die Bauarbeiten im 1. Bauabschnitt durch die beauftragte Firma Schwenk aus Unterensingen. Zuerst wurden drei Bereiche auf dem linksseitigen Neckarufer realisiert: „L 0“von der Ulrichsbrücke bis zur Auffahrt auf die B 313, „L 1“ von dort bis zum Kreisverkehr K 1219 / Wertstraße und „L 2“ vom Kreisverkehr bis zur Autobahn A 8. Der Hochwasserschutz wurde teils durch Dammschüttungen hergestellt, zumeist jedoch durch in den Untergrund gerammte Spundwände mit aufgesetzter, „schneidegelagerter“ Betonwand. Eine mobile Schlauchwehr dient künftig zur Absicherung der Unterführung der L 1200 in Richtung Köngen, während am Kreisverkehr Wertstraße / K 1219 im Ernstfall eine mobile Dammbalkenwehr aufgebaut werden kann.

Im Anschluss wurde der Bereich R 2 auf der rechten Neckarseite vom Wendlinger Neckarwehr bis zur Ulrichsbrücke realisiert. Der Hochwasserschutz in diesem Abschnitt wurde durch die Erhöhung des bestehenden Dammes ertüchtigt. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts erfolgte Anfang 2022.

Der Baubeginn des ebenfalls rechtsseitigen zweiten Bauabschnitts von der Ulrichsbrücke bis zur Autobahn A 8, der Bereich „R 2“, durch die Firma Leonhard Weiss aus Göppingen erfolgte nach Abschluss der aufwändigen Planungen im April 2023. In diesem Teilbereich wurde der Hochwasserschutz vor allem im Bereich des ehemaligen Sportgeländes mit Dammerhöhungen durch Aufschüttungen ertüchtigt. Ansonsten kamen auch hier in den Untergrund gerammte Spundwände mit aufgesetzten Betonwänden zum Einsatz – vor allem entlang der Firmenareale an der Heinrich-Otto-Straße. Die Fertigstellung dieses letzten Bereichs erfolgte im März 2025.

Das Stadtgebiet von Wendlingen am Neckar ist jetzt vollumfänglich gegen ein „hundertjährliches Hochwasser“ HQ100 geschützt – inklusive Klimazuschlag und dem so genannten „Freibord“.

In der vergangenen Woche wurde die Fertigstellung des Hochwasserschutzes gemeinsam mit Regierungspräsidentin Susanne Bay, Landrat Marcel Musolf und Bürgermeister Steffen Weigel gefeiert.

Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich einschließlich der Planungskosten auf ca. 10 Mio. €, einschließlich des Anteils der Gemeinde Köngen für die Dammbauwerke auf deren Gemarkung. Alleine für den zuletzt fertig gestellten zweiten Bauabschnitt belaufen sich die Baukosten auf knapp 3 Mio. €. Der von der Stadt zu tragende Kostenanteil summiert sich demzufolge auf ca. 3 Mio. €.

Gregor Kühn, Geschäftsführer des Planungsbüros Wald und Corbe, erläuterte die einzelnen Maßnahmen nochmals im Detail.
Gregor Kühn, Geschäftsführer des Planungsbüros Wald und Corbe, erläuterte die einzelnen Maßnahmen nochmals im Detail.
Erscheinung
`s Blättle – Amtsblatt der Stadt Wendlingen am Neckar
Ausgabe 16/2025

Orte

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