NABU Schwieberdingen-Hemmingen
71282 Hemmingen
NUSSBAUM+
Tiere, Natur & Umwelt

Homepage: www.nabu-schwieberdingen-hemmingen.de

„Zukunft gestalten, Artenvielfalt erhalten", Biotopverbundplan - was ist das? Worum geht es? Die Artenvielfalt auf unserer Erde nimmt gravierend...
„Kleiber“
„Kleiber“Foto: Hasso von Gryczewski

„Zukunft gestalten, Artenvielfalt erhalten", Biotopverbundplan - was ist das?

Worum geht es?
Die Artenvielfalt auf unserer Erde nimmt gravierend ab. In Baden-Württemberg sind über 40 % der Tier- und Pflanzenarten gefährdet. Als biologische Lebensform sollte das uns Menschen zu denken geben!
Das Gute: Wir können die Artenvielfalt erhalten. Wie?


Verbinden, was zusammengehört
Es gibt verschiedene Ansätze. Den Ansatz „Biotopverbund“ erläuterte uns am Di., 1.4.2025 auf unserer Veranstaltung „Zukunft gestalten, Artenvielfalt erhalten, Biotopverbundplan“ die Diplom-Biologin Franziska Langenholt.

Ein Problem, das unsere Mitlebewesen haben ist, dass ihr Lebensraum kleiner und zerstückelter wird. Im Extremfall sterben sie, weil sie sich nicht mehr ernähren oder fortpflanzen können.
Wir können was dagegen tun: Verbliebene Lebensräume (Biotope) verbinden!


Der erste Schritt: Erfassen, was ist noch da?
Jeder kennt seine Heimat, oder? Manches gut, manches weniger. Um einen fundierten Überblick über den Zustand unserer Natur in Schwieberdingen und Hemmingen zu bekommen, erforschte das Landschaftsplanungsbüro Langenholt im Auftrag der Gemeinden Hemmingen und Schwieberdingen unsere Natur. Über ein gutes Jahr hinweg sammelten und kartografierten die Biologen systematisch unsere Natur. Nun liegt er vor, der „Biotopverbundplan“.

Der zweite Schritt: Was ist besonders kostbar?

Darauf können wir stolz sein: Bei uns gibt es Tiere/ Pflanzen/ Lebensräume, die es anderswo kaum noch gibt. Wir haben eine besondere Verantwortung für sie. „Zielarten“ nennt der Biotopverbundplan die Tiere und Pflanzen. Feuersalamander, Grasfrosch, Mauereidechse, Rebhuhn, Kiebitz, Feldlerche, Grauspecht, Fledermäuse, Küchenschelle, Magerrasen, Streuobstwiesen – Was können wir zur Erhaltung beitragen?

Der dritte Schritt: Zukunft gestalten, Artenvielfalt erhalten
Am Dienstag habe ich gelernt: Gute Maßnahmen hängen davon ab, wo man sich befindet, wie die Umstände sind, wie die Zusammenhänge mit der Umgebung sind. Einen Obstbaum pflanzen? Wichtig auf Streuobstwiesen, um sie über Generationen zu erhalten. Offenland mit Versteckmöglichkeiten – braucht das Rebhuhn. Gut: Der Biotopverbundplan nennt für jeden Lebensraum passende Maßnahmen. Nun gilt es, diese umzusetzen. Wer es genauer wissen will: Den detaillierten Biotopverbundplan finden Sie auf unserer Homepage.

Wir danken Franziska Langenholt, den Gemeinden Schwieberdingen und Hemmingen, dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) Ludwigsburg sowie der Initiative Lebenswertes Strohgäu e.V.

Hildegard Gölzer, Sprecherin NABU Schwieberdingen-Hemmingen

Gemeinsam geht’s besser: NAJU und Bauhof zeigen, wie Naturschutz vor Ort gelingen kann

Nur eine Woche nach der gut besuchten Veranstaltung zum Biotopverbundplan Hemmingen-Schwieberdingen wurde aus ersten Ideen bereits konkretes Handeln: Am 8. April pflanzten 30 Kinder der Naturschutzjugend (NAJU) in Abstimmung mit dem Bauhof Schwieberdingen Weidenstecklinge an der Glems, in direkter Nähe zum Rathaus.

Die Stecklinge stammten aus dem Bestand des Bauhofs und konnten kurzfristig abgeholt und gemeinsam mit den Kindern ausgebracht werden – ein schönes Beispiel, wie unkompliziert und wirkungsvoll Naturschutz sein kann, wenn Gemeinde und Ehrenamt Hand in Hand arbeiten.

Bereits am Vormittag hatte der Bauhof neue Nistkästen angebracht, um einen Ausgleich für die notwendigen Baumfällungen vor wenigen Wochen zu schaffen. Denn: Zahlreiche Eschen waren vom Eschentriebsterben betroffen und mussten entfernt werden – eine Maßnahme, die bei vielen Bürger*innen Fragen aufgeworfen hatte. Mit der Pflanzaktion wollte man ein positives Signal setzen: Die Pflege unserer Natur geht weiter.

Für die Kinder war es ein spannender und toller Nachmittag – und für alle Beteiligten ein wertvoller Moment der Zusammenarbeit. Naturschutz lebt vom Mitmachen und Dialog.

Im Herbst ist bereits eine weitere Pflanzaktion geplant, bei der wieder viele Hände gebraucht werden – ganz nach dem bewährten Vorbild der „Glemspuzete“.

Der NABU Schwieberdingen-Hemmingen bedankt sich herzlich bei allen Mitwirkenden – insbesondere bei Ralf Trinkmann, dem Leiter der NAJU, sowie beim Team des Bauhofs für die spontane, engagierte Unterstützung!

Jeannine Schwarzkopf, NABU Schwieberdingen-Hemmingen

Foto der Woche der NABU-Foto-AG

Hoch und runter klettern die Kleiber (Sitta europaea) an den Bäumen. Abwärts schaffen sie es sogar kopfüber, was ihnen kein anderer Vogel nachmachen kann. Die kleinen Singvögel sind mit ihrer Färbung unverwechselbar, man kann sie überall dort entdecken, wo ältere Laubbäume stehen. Hier wird der Nachwuchs großgezogen. Zum Schutz der Jungvögel wird der Eingang der Nisthöhle teilweise mit Lehm verklebt. Im Mittelhochdeutschen ist ein „Kleiber“ entsprechend ein Handwerker, der eine Lehmwand baut.

Um Nüsse oder andere harte Nahrung aufzuknacken, klemmen Kleiber diese in Baumritzen, Löcher oder Spalten ein. Mit gezielten Schnabelhieben entfernen sie die ungenießbare Schale und fressen das begehrte Innere. Das Verhalten ist bei Spechten als sogenannte Spechtschmiede bekannt.

Uwe Schmietainski für die NABU Foto AG (https://nabu-foto-ag.de/)

Erscheinung
Nachrichten der Gemeinde Schwieberdingen
NUSSBAUM+
Ausgabe 16/2025

Orte

Schwieberdingen

Kategorien

Panorama
Tiere, Natur & Umwelt
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto