Neben der Honigbiene sind Wildbienen und Hummeln wichtige Partner zur Sicherstellung einer ausreichenden Befruchtung von Obstbäumen und Beerensträuchern.
Im Intensiverwerbsobstbau werden heute oft schon gezüchtete Hummelvölker anstelle der Honigbiene gekauft und eingesetzt.
Unsere in Deutschland gezüchteten Honigbienen fliegen nur an regenfreien Tagen mit mindestens + 12 °C.
Hummelköniginnen sind im zeitigen Frühjahr bereits ab +2 °C und Hummelarbeiterinnen ab +6 °C unterwegs, da sie die zum Fliegen notwendige Körpertemperatur durch Vibration der Brustmuskulatur erzeugen können. Daher sind Hummeln auch bei Temperaturen unterwegs, bei denen unsere Honigbiene nicht fliegen kann.
Hummeln bilden im Gegensatz zur Honigbiene nur einjährige Völker aus. Nur die Königin überwintert und startet im zeitigen Frühjahr mit dem Nestbau und einem neuen Hummelstaat.
Für Hummeln eine Nisthilfe selbst herzustellen, ist nicht so einfach. Daher raten wir eher zum Kauf einer Nisthilfe.
Im Handel kann man schon sehr günstige Bauten finden mit Preisen um die 25 Euro.
Bei diesen günstigen Modellen wird oft noch Nistmaterial zusätzlich benötigt, das ab 5 Euro erhältlich ist.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, den Hummelkasten jedes Jahr neu mit Nistmaterial zu bestücken.
Vor dem Winter einen Hummelkasten kaufen und aufstellen ist insofern sinnvoll, als der Kasten über den Winter den Geruch des neuen Kastens verliert.
Da Hummeln eher in Bodennähe Nistplätze suchen, sollte ein Hummelkasten nur auf niedrige Pflastersteine gestellt werden. Ggf. ein Schrägbrett als Hilfe zum Finden des Einfluglochs vom Boden bis unterhalb der Kastenöffnung stellen.
Seien sie aber nicht enttäuscht, wenn nicht jeder Hummelkasten sofort angenommen wird. Ein einmal besetzter Hummelkasten wird oft wieder neu besiedelt.
Über den Winter sollte dann das Einflugloch mit einer sogenannten Hummelklappe verschlossen werden. Vor einer Neubesiedlung ab Ende Januar muss diese jedoch offenbleiben. Nach der Besiedlung können die Hummeln diese selbst öffnen und sind dann auch vor der Wachsmotte, die ansonsten Zellen und Hummelnachwuchs verzehrt, geschützt.
Von Hummeln werden insbesondere Tomatenpflanzen und Heidelbeeren bestäubt, aber auch viele andere Blütenpflanzen und nicht zuletzt auch unsere Obstbäume. Hummeln sind oftmals die besseren Befruchter unserer Blüten, als die traditionelle Honigbiene, wie wissenschaftliche Untersuchungen ergeben haben.
Georg Junghanns


