Zur 69. Hörzeit gab es dieses Mal etwas Neues: Der Degerlocher Autor und Filmregisseur Jørn Precht las Auszüge aus seiner Romanbiografie über Hildegard von Bingen vor. Über zwanzig Jahre hatte er an dem Stoff, mal als Filmvorlage, mal als Roman gearbeitet, doch immer kamen ihm andere in der Veröffentlichung zuvor. Erst mit der Piper-Verlagsreihe über „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“ gelang es ihm, seine Geschichte endlich zu erzählen. Sein Anliegen sei es dabei gewesen, die Entwicklung von der unterwürfigen Nonne zur willensstarken Äbtissin zu zeigen, die in der Naturheilkunde ihre besondere Berufung fand. Das Hörzeit-Publikum erfuhr darüber hinaus, was bei der Fiktionalisierung einer historischen Person über die verbrieften Quellen hinaus möglich und erlaubt ist, um einen lebendigen, modernen Unterhaltungsroman zu schreiben.
Das hat viele begeistert und an den Verkaufstisch des Autors kommen lassen, um sich eine Widmung für ihr Buchexemplar zu holen. Bibliotheksleiterin Karin Franz freute sich, dass die Lesung mit ihrem langjährigen Wegbegleiter aus der baden-württembergischen Filmszene in Münster so gut ankam und bedankte sich bei den Kooperationspartnern für das Mitgestalten der etwas anderen Hörzeit. Beim traditionellen Beisammensein gab es zum Viertele Wein ein sehr schmackhaftes Linsengericht, natürlich nach einem Rezept von Hildegard von Bingen. Danke dafür an die Hauswirtschaft des Pflegezentrums.