Lebendiges Biotop e. V. Karlsdorf-Neuthard
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Im eisgekühlten Nass

Winter, Winterruhe, Winterschlaf wird in der Tierwelt dann noch mal ganz unterschiedlich interpretiert. Während einige seelenruhig bis in den Frühling...
Schon im einfachsten, naturnahen, fischfreien Gartenteich können sich Teichmolche dauerhaft ansiedeln und wohlfühlen
Schon im einfachsten, naturnahen, fischfreien Gartenteich können sich Teichmolche dauerhaft ansiedeln und wohlfühlenFoto: privat

Winter, Winterruhe, Winterschlaf wird in der Tierwelt dann noch mal ganz unterschiedlich interpretiert. Während einige seelenruhig bis in den Frühling hinein tief und fest schlafen, weil sie erst aufwachen dürfen, wenn es wieder neue Vegetation und Insekten gibt, sind einige Amphibien schon sehr früh im Jahr unterwegs. Aktuell stellen die Naturschutzgruppen daher z. B. schon die Krötenzäune auf. Außer Erdkröten sind aber auch andere Amphibien wie Moor- und Springfrosch unterwegs und auch die optisch ganz anderen Molche. Bei uns hier gibt es vor allem den Teichmolch, der aussieht wie eine fragile Miniatur-Eidechse. Schon im Februar ist er wieder in den Gartenteichen zu erwarten, bbbrrrrr! – aber wahr. Anders als Kröten und Braunfrösche kann man ihn dort dann monatelang bei der Balz und Eiablage beobachten, denn er laicht nicht wie diese geschwind in großen Balken oder langen Schnüren. Vielmehr klebt das Molchweibchen jedes Ei einzeln quasi ‚von Hand‘ unter Einsatz ihrer Hinterfüße an Wasserpflanzen oder im Wasser treibendes Laub. Aus diesen Eiern schlüpfen bald winzige Larven, die fressen und wachsen und nach einiger Zeit ebenfalls zur Mini-Mini-Eidechse werden, allerdings mit seltsamen wurzelartigen Auswüchsen hinter dem Kopf. Dies sind die Außenkiemen des Tierchens, die funktionieren wie eine sichtbare, ungepolsterte Lunge, um Sauerstoff aus dem Wasser herauszuziehen. Später in der Entwicklung verlagern sie sich als Lunge nach innen. Teichmolche sind kleine Räuber und fressen Wasserkrebse und Kleintierchen, die sie erbeuten. Da sie selbst auch etlichen Fischen schmecken, besiedeln sie erfolgreich eher fischfreie Gewässer, stellen dabei aber wenig Ansprüche an Größe oder Sauberkeit. Wenn die Erwachsenen im Sommer nach Ende des Brutgeschäftes das Wasser verlassen, brauchen sie einen gut strukturierten Lebensraum in der Umgebung, z. B. dem Garten, der ihnen viele Verstecke und Kleintiere als Nahrung bietet.

Erscheinung
Karlsdorf-Neutharder Nachrichten
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Ausgabe 05/2025

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