„Die größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können.“
Jean Jaurès
Während ich diese Zeilen schreibe, steht noch nicht fest, wen die Kardinäle im Konklave in Rom zu unserem neuen Papst wählen werden. Ich bin gespannt, wie ein Flitzebogen, wer es werden wird: Ein Reformer, der umsetzt und weiterführt, was Franziskus angestoßen hat? Ein Bewahrer, der in erster Linie den aktuellen Status quo von Kirche und Lehre erhalten will? Ein Traditioneller, der eher wieder zurück möchte in vergangene Strukturen und Glaubensformen? Ich weiß es nicht.
Was ich aber sicher weiß, ist:
Ganz gleich, wer unser neues Oberhaupt nun sein wird und welche kirchenpolitische Richtung er vertreten mag – es kommt entscheidend darauf an, wie WIR Christen ehrlich und glaubwürdig unseren Glauben leben: Ganz konkret im Alltag, im Beruf, in der Familie, in der Freizeit.
Wir dürfen uns weder darauf ausruhen, dass „die da oben“ schon alles richten werden, noch darf sich unser persönliches Glaubenszeugnis darauf beschränken, auf „die da oben“ zu schimpfen, weil sie angeblich einfach so vieles falsch machen.
Entscheidend ist, wie ICH mein Christsein lebe: Ob die Art und Weise, wie ich über Gott rede und meinen Glauben lebe, andere anstecken und neugierig machen kann. Oder ob ich meine Religion lieber ängstlich für mich behalte und kaum mehr als fromme Floskeln von mir gebe, wenn mich doch mal jemand fragt: „Warum bist Du eigentlich katholisch?“ Christsein heißt Zeugnis von Christus geben – nicht nur als Papst! (Dennis Nagel)