„Raffiniert ist der Herrgott, aber boshaft ist er nicht.“
Albert Einstein
Am kommenden Sonntag feiern Katholiken das „Dreieinigkeitsfest“. Dabei geht es um das wohl größte Mysterium, das den christlichen Gott kennzeichnet: Dass sich in ihm drei göttliche „Personen“ zu einer Gottheit vereinen.
Ich selbst muss ja immer kräftig schmunzeln, wenn mir einer begegnet, der im Brustton der Überzeugung erklärt: „Ich habe Gott verstanden!“ Da denke ich mir immer: Was für ein armseliges kleines Göttlein müsste das wohl sein, dass wir Menschen ihn verstehen könnten. Nein: Gott begreifen und verstehen, das gelingt uns frühestens dann, wenn wir auf ewig mit ihm verbunden sind im Paradies. Vorher nicht.
Gott bleibt ein Geheimnis – auch für den gläubigen Christen. Er bleibt ein Rätsel und er muss es auch bleiben. Wer glaubt, er könnte Gott mit einfachen Worten erklären oder durchschauen, der spricht ganz offensichtlich nicht von Gott, sondern von seiner jeweils ganz persönlichen und dadurch automatisch unvollkommenen Perspektive auf diesen Gott, der immer größer ist als alles, was wir zu denken wagen.
Trotzdem: Bestimmte Aussagen können wir mit Fug und Recht über Gott treffen: Er ist gut. Er ist gerecht. Er ist barmherzig.
Gott bleibt ein Mysterium – aber immer ein Mysterium der Liebe. (Dennis Nagel)