„Nur Persönlichkeiten bewegen die Welt, niemals Prinzipien.“ (Oscar Wilde)
Am Ostermontag hat es nun offiziell begonnen: Das ökumenische Großereignis des Jahres in Stutensee und Weingarten: Das Zeltfestival. Ich bin gespannt, wie es werden wird – habe es selbst bisher noch nirgends miterlebt und lasse mich überraschen, welche Atmosphäre, welche Menschen, welche Erkenntnisse es mitbringen wird. Biblisch gesehen ist der Zeitpunkt für dieses Zeltfestival hier bei uns optimal gewählt: Für die Freunde Jesu beginnt nach dem Ostermorgen eine unsagbar aufregende Zeit: Eine Achterbahn der Gefühle, bei der sie im Grunde bald gar nicht mehr wissen, wo oben und wo unten ist. Sie hören von den Frauen, dass Jesus nicht mehr im Grab ist – und es wird ihnen ganz schwindelig vor Aufregung.
Sie rennen selbst hinüber zum Grab – und finden es leer.
Dann erscheint ihnen der auferstandene Jesus – und sie beginnen, Stück für Stück zu begreifen.
Was sich an Ostern ereignet, ist der Urknall des Christentums – ohne Ostern gäbe es keinen einzigen Christen auf dieser Welt.
Im Laufe der ersten Jahrhunderte beginnt die Kirche zu wachsen, die einzelnen christlichen Gemeinden werden immer größer und einflussreicher und irgendwann ist aus der kleinen verfolgten Minderheit eine große und mächtige Weltreligion geworden. Die Kirche ist Gottes Zelt auf Erden – nicht eine trutzige Burg, kein Palast mit tausend Türmen – ein Zelt, das für eine gewisse Zeit an einem gewissen Ort steht – und dann auch wieder woanders aufgebaut wird. Wer im Zelt wohnt, der bleibt beweglich, der ist nicht festgefahren und versteinert, sondern weiß: Gottes Geist weht, wo er will – auch außerhalb der festen Kirchenmauern.
Dennis Nagel, Diakon