Am Sonntag, 11. Mai, ist wieder Muttertag.
Karl Wiedmaier (1916 – 2000), Ehrenbürger der Gemeinde Aidlingen, erlebte den Muttertag 1944 an der Russlandfront. Mit schmerzvollem Herzen und getrieben von Heimweh gedachte er mit einem Gedicht seiner Mutter in der Heimat. Trotz des schrecklichen Leides an der Kriegsfront und dem Tod vor Augen gab er die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit seiner geliebten Mutter nicht auf:
An Deinem Tage kann ich Dich nicht sehen,
darf auch nicht drücken Deine liebe Hand,
die uns so oft aufs neue eng verband.
Doch kann Dein Weinen ich so gut verstehen.
Lasse Dein Klagen, freu Dich heut’ mit mir.
Du sollst mir hoffen in dem großen Glauben,
dann kann das Schicksal mich Dir niemals rauben –
und eines Tages stehe ich vor Dir.
Wenn ich einst wandre heimwärts durch die Nacht,
soll Dich das Klopfen an der Tür nicht schrecken.
Des Herzens Pochen wird Dich dann erwecken –
Und ich kann glauben, daß Dein Auge wacht.