Bürgerinitiative für Tiefenbronn - Keine Windkraft im Tiefenbronner Wald
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Information der Bürgerinitiative für Tiefenbronn - Pro Natur und Gesundheit - Keine Windkraft im Tiefenbronner Wald - Teil 3 - Sichert ein Windrad den Tiefenbronner Strombedarf und macht uns energieautark? NEIN

Geht man von einem durchschnittlichen Strombedarf der 2.500 Tiefenbronner Haushalte von ca. 3.250 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr aus, benötigen diese...
Abb. 1: Redispatchkosten
Abb. 1: RedispatchkostenFoto: www.smard.de

Geht man von einem durchschnittlichen Strombedarf der 2.500 Tiefenbronner Haushalte von ca. 3.250 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr aus, benötigen diese in Summe 8,125 Mio. kWh = 8,125 Gigawattstunden (GWh). Hinzu kommt noch der Strombedarf der ortsansässigen Gewerbe-/ Industriebetriebe von ca. 10 GWh pro Jahr, so ist man bei einem Gesamtstrombedarf von ca. 18 GWh. 3,5 GWh also ca. 20 % des Tiefenbronner Strombedarfs wird durch die aktuell rund 600 Photovoltaik-Dach- bzw. Balkonanlagen erzeugt. Diese privatwirtschaftlichen Anlagen können ihren Strom entweder direkt in das Stromnetz einspeisen oder diesen z.B. bei „momentaner Überproduktion der hauseigenen Anlage“ durch zusätzlich installierte Speicher für spätere Nutzung (wenn keine Sonne scheint) speichern. Problematisch wird dies bei Windkraftanlagen. Grund hierfür ist, dass - anders als bei Anlagen in Privathaushalten - der im Moment nicht benötigteStrom („Stromüberproduktion“) nicht gespeichert werden kann! Das Stromnetz muss jedoch im Gleichgewicht, das heißt auf einer 50-Hertz-Frequenz, gehalten werden. Die Folge: Bei Überkapazitäten müssen die Anlagen vom Netz genommen werden oder der Strom wird zu Dumpingpreisen in Europa verschleudert. Bei Dunkelflauten (keine Sonne, kein Wind) kaufen wir teuer z.B. den verlässlichen Atomstrom aus Frankreich zu.

Es gilt sich bewusst zu machen: Viele WKA bedeuten bei Wind eine immens große Menge an Strom, die aber nicht gespeichert werden kann. Viele WKA bedeuten jedoch bei Windflaute, dass überhaupt kein Strom erzeugt wird und dieser ggf. teuer hinzugekauft werden muss. In beiden Fällen sind Eingriffe in das Stromnetz erforderlich, um Strom für die Bevölkerung konstant bereitzustellen. Alleine im April 2024 sind dabei sogenannte Redispatchkosten im Bereich erneuerbare Energieanlagen in Höhe von 45 Mio. Euro entstanden. Auch diese Zusatzkosten sind durch den Endverbraucher, also auch durch die Tiefenbronner Bürger, zu tragen.

Mit jeder weiteren WKA erhöht sich die Gefahr der Überproduktion und zusätzlicher Kosten.











Großbatteriespeicher wären eine Lösung. Diese bedingen jedoch einen riesigen finanziellen Aufwand, der wiederum die Gefahr birgt, dass unsere Strompreise zusätzlich steigen. Auch Dr. Christoph Gatzen, Direktor bei Frontier Economics führt in seinem Studienergebnis aus der Modellierung des europäischen Strommarktes aus: mangelnde Speichermöglichkeit „…führt zu höheren Gasimporten und mehr Abregelung erneuerbarer Energien in Deutschland und damit zu höheren volkswirtschaftlichen Kosten.”

Fraglich ist auch, ob diese WKA in unserer Region effektiv arbeiten, so dass sie als wirtschaftlich angesehen werden können. Der Leiter des Stuttgarter Lehrstuhls für Windenergie, Prof. Po Weng Chen/Uni Stuttgart hält heute WKA ab 30% Auslastung für wirtschaftlich.

Das Ergebnis einer Abfrage bzgl. Auslastung für Anlagen in der Umgebung von Tiefenbronn ist ernüchternd (Vgl. Abb 3)



Zudem liegt Tiefenbronn auch nicht in einem Starkwindgebiet. (Vgl. Abb. 4 und Abb. 2)



Tiefenbronn kann, aufgrund der Gegebenheiten, weder mit einem noch mit mehreren Windkraftanlagen stromautark werden und durch eine WKA weder eine sichere Stromversorgung erreichen, noch einen großen Beitrag zur Stromversorgung im Netz beitragen.

Deshalb: NEIN zur Weiterverfolgung der Gewinnung von Windenergie auf der Gemarkung Tiefenbronn (WE15).



Weitere Infos finden Sie auf unserer Homepage: pro-tiefenbronn.de & kontakt@pro-tiefenbronn.de







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Mitteilungsblatt Tiefenbronn
NUSSBAUM+
Ausgabe 38/2024

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von Bürgerinitiative für Tiefenbronn - Keine Windkraft im Tiefenbronner Wald
19.09.2024
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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