Inklusionsbeirat Schwetzingen
68723 Schwetzingen
Soziales

Inklusionsbeirat unterwegs

S-Bahnhof in Hirschacker: Da fehlt noch was Wo fehlt's noch in unserer Kommune an Inklusion? Was kann, sollte und muss dringend verbessert werden? Mit...
Unüberwindbar für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen.
Unüberwindbar für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen.Foto: Raquel Rempp

S-Bahnhof in Hirschacker: Da fehlt noch was

Wo fehlt's noch in unserer Kommune an Inklusion? Was kann, sollte und muss dringend verbessert werden? Mit diesen Fragen im Gepäck startete der Inklusionsbeirat die erste Begehung am Hirschacker S-Bahnhof, der im November 2022 zur Freude vieler Menschen im Stadtteil eingeweiht wurde.

In den Presseartikeln zur Eröffnung stand damals bereits, dass der neue Bahnhof barrierefrei sei und es zwei barrierefreie Zugänge zu den beiden Bahngleisen gebe. Außerdem ein taktiles Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderungen, moderne Beschallungs- und Belichtungssysteme sowie Wetterschutzhäuschen mit Sitzgelegenheiten. Aber wie sieht es heute dort aus? Der Vorsitzende des Inklusionsbeirats Gerhard Rummel traf sich mit Beiratsmitglied Raquel Rempp zu einer Begehung vor Ort. Beide lobten den Zugang zu Gleis 1, auch für Menschen mit Seheinschränkungen durch die Blindenleitstreifen gut zu erreichen. Auf dem Weg zu Gleis 2 stellten die beiden aber fest, dass dieser für Menschen mit Geheinschränkungen und für Radfahrer äußerst schwierig zu erreichen sei, für Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen überhaupt nicht.

Fahrstuhl geht nicht

Der dort durch die Stadt installierte Fahrstuhl funktioniere seit Inbetriebnahme des Bahnhofs immer noch nicht. „Die sehr steile Treppe ist für ältere oder gehbehinderte Menschen kaum zu bewältigen“, bestätigte Gerhard Rummel, als er oben ankam. „Mit meiner Arthrose in den Knien habe ich es gerade so geschafft, aber mit meiner bald 92-jährigen Mutter würde ich diese Treppe niemals hinaufkommen“, meinte auch Raquel Rempp. Beide waren schon von einigen Bürgern auf den nicht fahrtüchtigen Fahrstuhl angesprochen worden. „Tatsächlich ist auch nirgendwo ein Hinweisschild zu lesen, mit zum Beispiel einer Information, wieso der Fahrstuhl nicht funktioniert oder wann die Inbetriebnahme geplant sein könnte“, wunderte sich Rummel. „Wir haben schon bei dem ein oder anderen Stadtrat nachgefragt, aber eine konkrete Antwort haben wir leider noch nicht erhalten können“, ergänzte Rempp.

Einfache Mittel

Da die Stadt den Fahrstuhl angeschafft habe, gehe man davon aus, dass diese auch für dessen Funktionstüchtigkeit zuständig sei. „Es ist richtig toll, dass auch ein wirklich guter Übergang in den Wald vom Bauhof hergestellt wurde, was auch beweist, dass es nicht immer die teure Luxusvariante sein muss und es oft auch mit einfacheren Mitteln machbar ist, Barrierefreiheit herzustellen.“ , freuten sich die beiden Beiratsmitglieder über die Absenkung des Weges in den Wald. „Aber leider ist der Übergang für Menschen mit Geheinschränkungen, Rollifahrer oder Eltern mit Kinderwagen nicht machbar. Diese können diese steile Treppe nicht überwinden und so haben sie auch keine Chance, zu einem Spaziergang in den Wald zu kommen.“ Der Beirat hofft sehr, dass hier nach 18 Monaten bald Abhilfe geschafft werden kann und vor allem die fahrwilligen Gäste, die nicht mehr gut zu Fuß sind oder gar nicht mehr laufen können, somit auch in den Genuss des dann wirklich barrierefreien Bahnhofs in Richtung Mannheim kommen würden. (rare)

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Ausgabe 19/2024

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von Redaktion Nussbaum
08.05.2024
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