Zum Tag des offenen Denkmals öffnete der TVO das Kirchl. Hubert Götz bot nachmittags seinen beliebten historischen Ortsrundgang an, bei dem das Thema des Denkmaltages „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ berücksichtigt wurde. Auf die Wortbedeutung ging Götz zu Beginn der Tour ein, zu der sich rund 40 Interessierte eingefunden hatten.
Ausgangspunkt war die Firma Mayr-Melnhof, deren Firmengeschichte eng mit Obertsrot und der Murgschifferschaft verknüpft ist. In früheren Zeiten konnten die Obertsroter über Stege frei auf den Wörth des Firmengeländes gelangen, und die Kinder benutzten den Polder mitsamt den Loren als Spielplatz. Auf dem Weg zur Turnhalle kam die Gruppe an einem Wahr-Zeichen vorbei, das einen ziemlich verwahrlosten Eindruck machte: dem Gasthaus Rose. Noch kann man erahnen, welche Pracht es in besseren Tagen ausgestrahlt hat. Auch dem ehemaligen Wohnhaus der Rosenwirt-Familie wurde ein Besuch abgestattet. Der Baustil verriet, dass hier kein armer Mann gelebt hat. Auch der Standort des 2. Obertsroter Bäckers „s'Becke“ war in die Runde integriert.
An weiteren Stationen erklärte Götz das Ortswappen, gab Kostproben des heimischen Dialekts und man konjugierte eifrig und im lauten Chor das Hilfsverb sein auf Obertsroterisch. In der Dorfstraße wurde ein vorbildlich renoviertes Haus betrachtet, das als sogenanntes „Eindach“, d.h. mit Wohnung, Scheune und Stall unter einem Dach genutzt wurde. Auf dem Weg zum Schwimmbad war an zwei Stellen der offene Dorfbach zu sehen und als Kuriosum wurde ein Haus vorgestellt, das früher am Ausgangspunkt der Tour stand, dort abgerissen und am heutigen Ort neu aufgebaut wurde.
Einen weiteren Halt machte die Gruppe am Obertsroter Schwimmbad. Hier ging Götz auf die weniger rühmliche Geschichte des Dorfes zu Zeiten der Nazi-Herrschaft ein. Abschließend durfte ein Besuch bei Familie Dörrer nicht fehlen und die Gäste erfreuten sich am warmen Grießkuchen. Der Nachmittag klang gemütlich im Kirchl aus.