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Interkulturelle Vielfalt beim Frühlingsfest der VHS

Beim Frühlingsfest der VHS gab es für die Besucher viel Neues zu entdecken. Alles am Standort Gerbersruhstraße!
Sowohl OB Dirk Elkemann, vhs-Leiterin Dr. Anna Gisbertz als auch MdB Lars Castellucci und MdL Christiane Staab sowie BM Ludwig Sauer waren bei der Feier dabei.
Sowohl OB Dirk Elkemann, vhs-Leiterin Dr. Anna Gisbertz als auch MdB Lars Castellucci und MdL Christiane Staab sowie BM Ludwig Sauer waren bei der Feier dabei.Foto: LIP

Beim Frühlingsfest der VHS gab es für die Besucher viel Neues zu entdecken. Alles am Standort Gerbersruhstraße drehte sich um die kulturelle Vielfalt. Umrahmt von Musik und Aktionen der Kinderkunstschule (KiKusch) präsentierte sich der Fachbereich „Deutsch/ Integrationskurse“ mit interessanten Einblicken. Die Eröffnung der Veranstaltung von Oberbürgermeister, Land- und Bundestagsabgeordneten unterstrich die wichtige gesellschaftliche Bedeutung der VHS. Im Bereich der dringend benötigten Integration von Migranten in den deutschen Arbeitsmarkt spielt sie eine wichtige Rolle.

Sprache als Schlüssel zur Integration

„Sprache ist alles“ betonte OB Elkemann die Bedeutung des Erlernens der deutschen Sprache bei seiner Eröffnungsrede. Wie wichtig die VHS als Anbieter von Integrationskursen ist, hoben auch der Bundestagsabgeordnete Lars Castellucci, der in Wiesloch in einer deutsch-italienischen Familie aufwuchs, und die Landtagsabgeordnete Christiane Staab hervor.

Einblick in Sprachkurse und Integrationstest im Selbstversuch

Die meisten denken beim Thema Volkshochschule vermutlich zuerst an Hobby- und Freizeitthemen oder Fremdsprachen. Die Volkshochschulen spielen eine wichtige Rolle bei der Integration von Zuwanderern, aber das ist weniger bekannt. Beim Frühlingsfest der VHS konnten die Besucher live bei einem solchen Deutschkurs mitmachen. Mit Textkarten übten die Kursteilnehmer spielerisch neue Vokabeln. Im Selbstversuch konnten sich die Festbesucher am anspruchsvollen Integrationstest der Bundesregierung herausfordern. Das VHS-Team verteilte Tabletcomputer mit beispielhaften Tests.

Bewegende Erfolgsgeschichten

In einer Gesprächsrunde teilten Absolventen ehemaliger Integrationskurse ihre Geschichte. In einem solchen Kurs kommen Menschen zusammen, die nicht nur aus völlig unterschiedlichen Kulturen kommen, sondern auch unterschiedlichste Bildungsstände aufweisen. Einige Teilnehmer haben ein Hochschulstudium abgeschlossen, andere kaum Schulbildung. Kursleiterin Ruth Gisch-Kanawin betont die Lebensleistung eines Teilnehmers aus Afghanistan. Als der junge Mann nach Deutschland kam, hatte er vorher nur während drei Sommern eine Schule besuchen können. In Deutschland erarbeitete er sich die Sprache und schloss eine Ausbildung ab. Inzwischen hat er bereits eine Beförderung erhalten. Während der Zeit im Integrationskurs stand er oft um vier Uhr morgens auf, um vor dem Unterricht zu arbeiten. Gisch-Kanawin sieht den starken Kontrast zur aktuellen Berichterstattung in der Erinnerung an die engagierte Gruppe afghanischer Männer in ihrem Kurs. Noch heute wird sie zu Essen eingeladen.

Wie viele die Kurse den Dozentinnen zurückgeben, konnte man auch bei Claudia Franzese, der Leiterin des Bereichs „Deutsch/ Integrationskurse“ sehen. Offensichtlich gerührt nahm sie das Kompliment einer Teilnehmerin an die „beste Lehrerin“ entgegen. Weitere Kursteilnehmer aus Nigeria, Kasachstan, Türkei, der Ukraine und Indien berichteten von ihrem Weg und ihren heutigen Arbeitsstellen. Alle Teilnehmer der Kurse betonten den abwechslungsreichen Unterrichtsaufbau und die freundliche Atmosphäre. Sie beschrieben das Gefühl, dass sich die Kursleiter wirklich für sie und ihre Kultur interessierten.

Plakatausstellung persönlicher Migrationsgeschichten

In allen Fluren gab es etwas zu sehen oder mitzumachen. Bereits Anfang des Jahres rief die VHS dazu auf, persönliche Migrationsgeschichten zu beschreiben. Die Ergebnisse konnte man in einer Plakatausstellung betrachten. Die Porträtierten beschreiben in sehr persönlichen Worten ihre Integrationserfahrungen in Deutschland. Alle Geschichten zeigen den großen persönlichen Einsatz, der nötig ist, in einer neuen Kultur heimisch zu werden. Immer ist es eine Bereicherung für beide Seiten, für die Neubürger und das aufnehmende Land.

Rockmusik und Kinderkunstaktion

Die Coverband „Muka and Friends“, der auch ein Absolvent eines Integrationskurses angehört, sorgte dafür, dass man weithin hörte, wo gefeiert wurde. Im Hof konnte man tanzen oder einfach der Musik bei Flammkuchen und Getränken zu hören. Die KiKusch stellte bunte Figuren aus ihrer Ausstellung WIR(R) aus. Bei Mitmachaktionen konnten „Schönsehbrillen“ gebastelt, Porträts gezeichnet oder Bilder gestempelt werden. Alle Kunstaktionen bildeten eine Brücke zum Thema „Vielfalt“. Zur Unterhaltung gab es ein Katapult für Schokoküsse. Die Süßigkeiten wurden in Richtung mutiger Fänger geschleudert und sorgten für viele Lacher. Das erste Fest der VHS Südliche Bergstraße bescherten Interessierten neben der Unterhaltung viele „Aha-Erlebnisse“. Hoffentlich war das keine einmalige Aktion.

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