Im Gespräch mit Hubertus Welt, dem Gründer des Vereins „Menschen Miteinander/Interkultureller Garten e. V.“, geht es um die Ziele und Aktivitäten des Vereins, der sich für den interkulturellen Dialog und die Verständigung von Menschen unterschiedlicher Herkunft einsetzt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung von Migranten in der Gesellschaft.
Andrea Strittmatter: Herr Welt, wie kamen Sie zu dem Klezmer-Konzert?
Hubertus Welt: Wir setzen immer wieder auch durch Konzerte Impulse für die Wahrnehmung unterschiedlicher Kulturen. Als Verein sind wir Teil der Projektgruppe Spurensuche (zunächst Spurensuche nach jüdischen Leben, jetzt Suche nach Spuren der NS-Zeit in Bad Wildbad) und haben deshalb dieses Konzert in die Gruppe eingebracht. Es passte einfach wunderbar zu unserer Arbeit, die Erinnerung und den Austausch über das jüdische Erbe zu fördern.
Andrea Strittmatter: Seit wann gibt es Ihren Verein?
Hubertus Welt: Unser Verein wurde 2017 gegründet.
Andrea Strittmatter: Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Verein?
Hubertus Welt: Wir setzen Zeichen für ein friedliches Miteinander und wollen die Verständigung der Menschen unterschiedlicher Herkunft fördern und den interkulturellen Dialog stärken. Es geht darum, Brücken zu bauen und Vorurteile abzubauen.
Andrea Strittmatter: Können Sie uns schon etwas über geplante Veranstaltungen berichten?
Hubertus Welt: Für den 27. Juni planen wir ein weiteres Welt-Essen im Kursaal am Höfener Rathaus. Diesmal ist Finnland Gegenstand der kulinarischen und informativen Betrachtung. Wir kooperieren diesmal mit der Deutsch-Finnischen Gesellschaft. Unsere Weltessen sind gute Gelegenheiten, Einheimische mit unterschiedlichen Nationalitäten zusammenzubringen.
Möglichst noch vor den Sommerferien wollen wir eine Veranstaltung von jungen Menschen für Senioren durchführen, bei der Kenntnisse zum Umgang mit sozialen Medien vermittelt werden. Und außerdem eine Info-Veranstaltung, um junge Menschen, die bald von der Schule abgehen, über die Möglichkeiten, ein freiwilliges soziales bzw. ökologisches Jahr abzuleisten. Für den Tag der offenen Gesellschaft, den 15. Juni, planen wir ein Event, bei dem auch die Musiker von Druschba einbezogen sind.
Am Kinderferienprogramm werden wir uns wieder mit einer Lesestunde, dem Kochen und einem Abenteuer-Nachmittag beteiligen. Oberthema wird sein „Luft“. Für den Herbst haben wir auch einiges vor. Zum Beispiel haben wir für den 26. September in Kooperation mit der vhs Calw den bekannten Journalisten der TAZ, Andreas Zumach, zu einem Vortrag mit dem Titel „Unerwünschte Ausländer? Migration – Fluch oder Segen“ eingeladen.
Andrea Strittmatter: Was ist das Hauptanliegen des Vereins?
Hubertus Welt: Wir möchten konstruktive Diskussionen zu den Themen Zusammenleben verschiedener Menschen und nachhaltigem Leben ermöglichen.
Andrea Strittmatter: Ist Musik auch ein wichtiges Bindeglied zwischen den Kulturen für Sie?
Hubertus Welt: Ja, definitiv! Ohne Musik wäre das Leben doch längst nicht so schön. Sie verbindet Menschen über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg und hilft, gemeinsame Werte und Emotionen zu erleben. Und wir wollen nicht nur Schwere leben, sondern auch das Schöne einbringen.
Andrea Strittmatter: Was haben Sie früher beruflich gemacht?
Hubertus Welt: Ich war als Dipl. Sozialpädagoge Leiter einer sozialen Einrichtung, was mich auch in meiner heutigen Arbeit sehr beeinflusst.
Andrea Strittmatter: Lieber Herr Welt, ich danke Ihnen für das spontane Gespräch.
Hubertus Welt: Es war mir eine Freude, vielen Dank!
Andrea Strittmatter: Ihr Name, „Welt“, ist ja Nomen est Omen. Passt der Name zu Ihrer Arbeit?
Hubertus Welt: (lacht) Ja, vielleicht. Ich sehe es als eine Aufforderung, die Welt ein kleines Stück besser zu machen. (as/red)