Lebendiges Biotop e. V. Karlsdorf-Neuthard
76689 Karlsdorf-Neuthard
NUSSBAUM+
Tiere, Natur & Umwelt

Jenseits von Marienkäfern

Mariä Lichtmess' vorüber … so langsam bekommt man trotz Kälte wieder Lust, draußen was zu machen. Ökologisch sinnvoll für Insekten und Kleintiere...
Tolle Ka-Neutharder Käfer, die als Larve in verrottendem Holz leben. Oben links zwei Bockkäferarten, der Balkenschröter, unten der Moschusbock und ein Hirschkäferweibchen
Tolle Ka-Neutharder Käfer, die als Larve in verrottendem Holz leben. Oben links zwei Bockkäferarten, der Balkenschröter, unten der Moschusbock und ein HirschkäferweibchenFoto: privat

Mariä Lichtmess' vorüber … so langsam bekommt man trotz Kälte wieder Lust, draußen was zu machen.

Ökologisch sinnvoll für Insekten und Kleintiere ist es, den Garten weiterhin nicht aufzuräumen, sondern damit bis zum neuen Austrieb zu warten. Gut kann man jetzt aber kleine Naturschutzprojekte umsetzen.

Wie wärs mit der Anlage eines Hackschnitzel-Haufens für Käferlarven? Käfer sind, wie viele Insekten, auf dem absteigenden Ast, aber wichtige Nahrung z.B. für den Igel. Außerdem macht es Spaß, tolle Käfer zu Hause im Garten zu entdecken und einige Arten stellen sich bei entsprechendem Angebot durchaus noch ein. Viele Käferlarven leben in der Natur jahrelang in verrottendem Holz und genau das kann man nachstellen und anbieten. Das Grundprinzip ist, Holzhackschnitzel irgendwo aufzuschütten, über mehrere Jahre liegen zu lassen und mal nachzufüllen. Idealerweise hebt man eine kleine Vertiefung aus, Maß je nach Platzangebot. Man legt zuunterst etwas Totholz wie vorhanden, z.B. Äste oder Stammstücke. Darauf schüttet man den Häcksel – fertig. Sinkt der Haufen mit der Zeit ein, sollte etwas nachgeschüttet werden. Wer nicht buddeln will, kann z.B. auch Wege mit purem Häcksel bestreuen. Bei um 20 cm Streudicke können solche Wege für Käfer schon sehr interessant sein.

Wer im Gegenteil ziemlich motiviert ist, kann sogar versuchen, den Hirschkäfer anzusprechen. Da dieser seltene Käfer bei uns tatsächlich regelmäßig vorkommt und wir daher eine besondere Verantwortung für ihn tragen, darf eine Besiedelung dann sogar erwartet werden. Dazu führt man die Anlage in Eiche aus, gräbt 50 cm tief auf und bestückt die Grube zuerst dicht mit vertikal stehenden Eichenstämmen und -starkästen. In die Zwischenräume füllt man dann den Häcksel sowie Eichen-Sägespänen. Braucht etwas Platz und Engagement, sieht aber toll aus und ist ultra spannend. Grundsätzlich richtet sich der Häckselhaufen z.B. an den grüngold glänzenden Rosenkäfer, den Nashornkäfer oder den Balkenschröter.

Erscheinung
Karlsdorf-Neutharder Nachrichten
NUSSBAUM+
Ausgabe 06/2025

Orte

Karlsdorf-Neuthard

Kategorien

Panorama
Tiere, Natur & Umwelt
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto