Sie packten Jesus, führten ihn ab und brachten ihn in den Palast des Hohen Priesters. Petrus folgte ihnen mit großem Abstand. In der Mitte des Innenhofs brannte ein Feuer, um das herum sich einige hingesetzt hatten. Petrus setzte sich mitten unter sie. Eine Dienerin bemerkte ihn im Schein des Feuers, blickte ihn scharf an und sagte: „Der da war auch mit ihm zusammen!“ Aber Petrus stritt es ab: „Frau, den Mann kenne ich gar nicht!“ Kurz danach schaute ihn jemand anderes an und sagte: „Du musst auch einer von ihnen sein.“ – „Mensch!“, sagte Petrus. „Das stimmt nicht.“ Etwa eine Stunde später behauptete ein Dritter: „Natürlich war der mit ihm zusammen, er ist ja auch ein Galiläer!“ Aber Petrus wehrte ab: „Ich weiß gar nicht, wovon du redest, Mensch!“ In diesem Augenblick, noch während Petrus redete, krähte der Hahn. Der Herr wandte sich um und blickte Petrus an. Da erinnerte sich Petrus an das, was der Herr zu ihm gesagt hatte: „Bevor der Hahn heute kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Und er ging hinaus und fing an, bitterlich zu weinen.
Lukas 22, 54-62
Scharfe Blicke treffen ihn.
Du! Du warst auch dabei!
Nein, das war nicht ich.
Anklagende Blicke treffen ihn.
Doch! Du warst es, ich erkenne dich!
Nein! Niemals, das stimmt nicht!
Böse Blicke treffen ihn.
Ganz sicher! Du gehörst zu ihm!
Nein, du täuschst dich! Ich kenne ihn nicht!
Der Hahn kräht …
Sein Blick trübt sich.
Seine Augen füllen sich mit Tränen.
Ja, ich kenne ihn doch, ich gehör zu ihm,
ja, ich liebe ihn, wie konnte ich das leugnen?
Jesu Blicke treffen ihn.
Sie treffen tief ins Herz.
Traurig, barmherzig, liebevoll, vergebend …
Jesu Blicke treffen mich.
Er sieht mich, sieht auch mein Versagen.
Nicht vernichtend oder schadenfroh,
nein, heilsam ruht sein Blick auf mir.
Jesu Blicke treffen mich.
Sie treffen tief ins Herz
und sagen:
Ich will vergeben, neu anfangen, liebst du mich?
Johanna Siebert
Herzliche Einladung zum Gottesdienst am Karfreitag und am Ostersonntag jeweils um 10.15 Uhr.
Wir wünschen gesegnete Feiertage!