„Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr.“ Dieser alte Leitspruch begleitet viele traditionsorientierte Feuerwehren. Der Spruch steht für das Eintreten und die Hilfeleistungen der Feuerwehrleute bei existenziellen Gefahren, die die Mitmenschen bedrohen. Die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr haben die Verpflichtung, des Nächsten Leib und Leben, Haus und Hof, Hab und Gut selbst unter Einsatz des eigenen Lebens vor vernichtenden Elementen zu schützen. Er steht auch für das soziale Miteinander.
Am vergangenen Sonntag kam dieser Spruch zum Tragen und machte sichtbar, was für eine tragende und enorm wichtige Rolle unsere Feuerwehr für den Ort hat. Über 60 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, bestehend aus der Jugend-, der Aktiven- und der Alterswehr sowie deren Angehörige, feierten im Rahmen ihres 150-jährigen Bestehens einen Jubiläumsgottesdienst in der Nikolauskirche. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde den bereits verstorbenen Kameraden auf dem Friedhof gedacht.
Feierlich zogen unter den fulminanten Klängen des Posaunenchors die Mitglieder der Feuerwehr in die Kirche ein. Vorneweg wurde die Feuerwehrfahne getragen. Pfarrer Andreas Hiller zeigte sich erfreut über den Anlass der Feier und begrüßte neben den Mitgliedern der Feuerwehr und deren Angehörigen auch zahlreiche Gemeindeglieder. Der Posaunenchor, unter der Leitung von Karl-Wilhelm Wacker, begleitete den Gottesdienst musikalisch.
In seiner Predigt ging Pfarrer Hiller passend zur Feuerwehr auf den brennenden Dornbusch aus 2. Mose ein. Er stellte dabei den Bezug von Mose, dem brennenden Dornbusch und der Feuerwehr her. Er machte dabei deutlich, dass sobald die Feuerwehrkameraden zu einem Einsatz gerufen werden, es kein Zögern und Diskutieren gibt, gehe ich oder gehe ich nicht zum Einsatz. Sobald über Funk Alarm geschlagen wird, gibt es kein Zögern oder Zaudern, alles wird stehen und liegen gelassen um schnellst möglichst zum Einsatzort zu kommen. Im Fürbittengebet, welches nach der Predigt von drei Feuerwehrkameraden gesprochen wurde, baten diese um Gottes Schutz und Beistand, aber nicht nur für sich selber sondern auch für den Ort und ihre Mitmenschen. Auch baten sie um Verständnis und Respekt ihrem Amt gegenüber.
Am Ende des Gottesdienstes nutzte Pfarrer Hiller die Gelegenheit, um seinen persönlichen Dank auszusprechen. Auch sprach er davon, dass es ihn freut, dass die hiesige Feuerwehr die Kirche nicht vergessen hat bzw. außen vor lässt, sondern eine Verbindung zwischen den beiden Institutionen mit dem Feiern des Gottesdienstes sichtbar gemacht wurde. Er wünschte der Feuerwehr alles Gute und Gottes Segen.
Im Anschluss an den Gottesdienst lud Pfarrer Hiller alle Anwesenden ein, mit auf den Friedhof zu kommen, um den verstorbenen Kameraden zu gedenken. Die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr legten zum Zeichen des Gedenkens eine weiße Rose auf den Gräbern der verstorbenen Kameraden nieder. Mit diesem Gedenken wurde sichtbar, dass die Kameradschaft unter den Feuerwehrleuten eine große und wichtige Rolle einnimmt, auch über den Tod hinaus.
Damit ging ein gelungener und der Feuerwehr würdiger Festgottesdienst zu Ende, der den Anwesenden sicherlich lange in guter Erinnerung bleiben wird.
Wir danken den Verantwortlichen der Feuerwehr und Pfarrer Hiller für dieses positive und mutmachende Zeichen und sind sicher, dass unsere Feuerwehr weiterhin eine tatkräftige und zukunftsfähige Truppe ist und bleiben wird!