Gesundheit & Medizin

Keine Angst vor fremden Tränen (Chris Paul)

Mit diesem Wunsch machten sich Ehren- und Hauptamtliche von Ökumenischem Hospiz-Dienst und Caritas Verband auf den Weg, um mehr über die Trauer-Begleitung...
Haupt- und Ehrenamtliche Trauerkurs ÖHD
Haupt- und Ehrenamtliche ÖHD und CaritasverbandFoto: ÖHD

Mit diesem Wunsch machten sich Ehren- und Hauptamtliche von Ökumenischem Hospiz-Dienst und Caritas Verband auf den Weg, um mehr über die Trauer-Begleitung zu erfahren. In 100 Stunden Unterricht, Lerngruppen und Literaturstudium beschäftigten wir uns zunächst mit unseren eigenen Trauererfahrungen. Wo habe ich persönlich Verluste erfahren – was war im Umgang damit erschwerend, was unterstützend? Welche Trauermodelle gibt es – um dann zu erkennen, dass Trauer nicht nach einem Muster verläuft. Chris Paul beschreibt in ihren Trauerfacetten sehr eindrücklich verschiedene Phasen, welche sich immer wieder zeigen können – ohne bestimmte Reihenfolge. Da gibt es die Zeit, in der es „einfach“ um das Überleben geht – alles andere als einfach. Die Zeit, (veränderte) Wirklichkeiten wahrzunehmen. Gefühle, die sich zeigen – in ihrer ganzen Bandbreite. Die Aufgabe, sich an die neue Lebenssituation anzupassen. Den Wunsch, auf andere Weise als bisher verbunden zu bleiben und dafür Wege zu finden. Und auch, sich in der jetzigen Situation einordnen zu können.

Wir befassten uns mit Gesprächsführung, Kraftquellen, Schuld und Scham, erschwerter Trauer, Spiritualität und Ritualen. Was braucht es, um Menschen in Trauer achtsam und wertschätzend begleiten zu können? Und auch ganz wichtig – wie kann ich für mich, als Begleitung, gut sorgen. Bernhard von Clairvaux, 1090 bis 1153, Abt der Zisterzienser, formulierte dies auf so wunderbare Weise:

Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis sie gefüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter … die gütige und kluge Liebe ist gewohnt überzuströmen, nicht auszuströmen. Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst. Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht umgehst, wem bist du dann gut? Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn nicht, schone dich. Text: Ulrike Fank-Klett

Erscheinung
Amtsblatt Bruchsal
Ausgabe 36/2025
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