Am Montag, den 17. Februar 2025, durften wir Dr. Karin Broszat, Landesvorsitzende des Realschullehrerverbandes Baden-Württemberg, als Gastreferentin in unserer öffentlichen Fraktionssitzung begrüßen. Sie sprach über die Auswirkungen der geplanten Maßnahmen der Landesregierung auf das bisher erfolgreiche Schulsystem und beleuchtete insbesondere die Entwicklungen im Bereich der Ganztagsschule und den Status quo zur verbindlichen Grundschulempfehlung.
Dr. Broszat berichtete, dass Realschulen und Werkrealschulen nach 2012 erneut einer massiven Vereinheitlichung ausgesetzt werden. Diese Vereinheitlichung droht, den Schulen ihre Eigenständigkeit und den individuell zugeschnittenen Bildungsansatz zu nehmen. Die geplanten Maßnahmen setzen das Modell eines einzigen Bildungspfades neben dem Gymnasium durch – und gefährden somit das differenzierte System, das bisher den Schülern und Schülerinnen eine erfolgreiche und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Ausbildung erbringt.
In Baden-Württemberg gibt es noch 229 Haupt- und Werkrealschulen. Diese Schulen leisten hervorragende pädagogische Arbeit und sind eine wertvolle Ergänzung zu den Gymnasien und Realschulen. Sie bieten besonders für leistungsschwächere und praktisch begabte Kinder eine wichtige Möglichkeit, sich individuell zu entfalten.
Wir sind fest davon überzeugt, dass eine Vereinheitlichung des Bildungssystems auf lange Sicht keine Lösung darstellt. Es bedarf vielmehr einer klaren Differenzierung, um die unterschiedlichen Potenziale der Kinder bestmöglich zu fördern.
Verbindliche Grundschulempfehlung für alle, weil ein wirtschaftlich starkes Baden-Württemberg leistungsstarke Schüler der Realschulen braucht und sonst die Gefahr der Vereinheitlichung besteht. Aus diesem Grund haben wir auch unsere Unterstützung für die Einbringung eines Volksantrages zugesagt. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite des Realschullehrerverbandes Baden-Württemberg unter www.rlv-bw.de. Jede Unterschrift zählt.