Hallo, ich bins wieder, der kleine HiFo-Hase.
Schön, dass du wieder hier bist. Ich bin ein sehr neugieriger kleiner Hase und spiele gerne Detektiv. In dem Haus, in dem ich wohne, gibt es viele alte Bücher, Bilder und Landkarten. Und alle erzählen spannende und interessante Geschichten über Hardthausen. Schau mal, was ich da Spannendes gefunden habe:
Hast du gewusst, wie Verstorbene früher zum Friedhof gekommen sind?
Wenn ein Mensch heute stirbt, wird er meistens in die Aussegnungshalle bzw. in die Leichenhalle beim Friedhof gebracht. Dort bleibt der Verstorbene dann oft, bis in der Kirche oder in der Aussegnungshalle die Trauerfeier ist.
Früher ließ man die Verstorbenen bis zur Beerdigung im Haus, in dem sie wohnten. Zur Trauerfeier ist dann der Pfarrer, die Familie und Freunde zu dem Verstorbenen nach Hause gekommen. Doch wie kam dann der Verstorbene zum Friedhof?
Nach der Trauerfeier hatten Kinder der 3. und 4. Klasse eine ganz wichtige Aufgabe: Wenn der Pfarrer bei der Trauerfeier das letzte Mal „Amen“ gesagt hat, mussten in der Kirche die Glocken geläutet werden. Doch es gab keine Handys, um in der Kirche Bescheid zu geben. Deshalb hat man Kinder zum „Winken“ aufgestellt. Das erste Kind stand beim Haus des Verstorbenen. Sobald der Pfarrer das „Amen“ gesagt hat, hat das Kind mit einem großen weißen Stofftaschentuch gewunken. Das nächste Kind stand so weit entfernt, dass es das Winken sehen konnte. Dann hat es auch gewunken. Und dann das nächste Kind und das nächste Kind. Die Kinder waren vom Wohnhaus des Verstorbenen bis zur Kirche aufgestellt. Wenn das letzte Kind an der Kirche gewunken hat, wurden die Glocken in der Kirche geläutet. Sobald die Glocken angefangen haben zu läuten, wurde der Verstorbene in einem Holzsarg zum Friedhof getragen. Die Familie und die Freunde liefen hinterher. Dieses gemeinsame Laufen zum Friedhof nannte man den „Trauerzug“. Die Kirchenglocken wurden dann so lange geläutet, bis der Trauerzug auf dem Friedhof am Grab des Verstorbenen angekommen war. Dann wurde wieder gewunken, sodass man in der Kirche wusste, dass das Läuten beendet werden konnte.
Kennst du noch mehr solche interessanten Geschichten? Frag doch mal deine Eltern oder Großeltern. Bestimmt können sie dir noch mehr Geschichten erzählen, wie es früher im Dorf oder in ihrer Heimat war. Wenn du möchtest, darfst du mir diese Geschichten gerne schreiben und mit einem Foto oder einem selbst gemalten Bild dazu schicken. Ich würde mich sehr darüber freuen. Vielleicht kannst du deine Geschichte sogar irgendwann hier bei meinen Detektivgeschichten lesen. Deine Geschichten kannst du mir per E-Mail schreiben an die E-Mail-Adresse:
HiFoHase@historischesforum-hardthausen.de
Ganz viel Spaß beim Zuhören und Schreiben.
Dein HiFo-Hase vom Historischen Forum Hardthausen