Redaktion NUSSBAUM
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Seit über 50 Jahren rund um die Welt

KJ Dallaway tritt am 30. April in der Plicana in Kronau auf

Der Musiker und Trompeter KJ Dallaway steht für gelebte Musikleidenschaft: Jazz, Calypso, Funk, Soul und mehr. Am 30.4. tritt er in Kronau auf.
KJ Dallaway feiert im Juni 2025 seinen 70. Geburtstag.
KJ Dallaway feiert im Juni 2025 seinen 70. Geburtstag.Foto: dj

„Mit Menschen auf der Bühne zu stehen, die positive Energie versprühen, ist unglaublich motivierend“, sagt der in Trinidad und Tobago geborene KJ Dallaway. Dass er im Juni 70 Jahre alt wird, merkt man ihm nicht an.

Er wirkt lebendiger als manche jungen Kollegen – und das liegt vor allem an seiner kompromisslosen Haltung gegenüber der Musik: „Ich mache das, was ich fühle. Und ich umgebe mich mit Leuten, die das auch wollen.“ Oder wie es Eddie Berlinghof vom Kulturverein Kurpfalz sagt: „Wenn die Leute aus seinem Konzert rauskommen, siehst du nur glückliche Gesichter. Und das ist doch das Wichtigste.“

Tour durch viele Länder

KJs musikalische Reise begann mit 14 Jahren mit der Klarinette, doch schon ein Jahr darauf entdeckte er die Trompete als sein eigentliches Ausdrucksmittel. Was folgte, war eine beeindruckende Laufbahn: Auftritte mit internationalen Größen wie Stevie Wonder, Tourneen durch Nordamerika, Europa und Städten wie Moskau, St. Petersburg, etc.

Er spielte in der berühmten Madison Square Garden in New York – mit nicht einmal 20 Jahren. „Das war natürlich ein riesiger Moment“, erinnert er sich. „Ich habe die Welt gesehen, dank der Musik.“ Ein besonderes Kapitel schrieb er in Barbados, wo er acht Jahre lebte und von dort aus viele Orte bereiste. Später verschlug es ihn nach

Deutschland, wo er unter anderem für amerikanische Truppen spielte – Funk, Soul, Pop. Ende der 80er war er Teil des Kollektivs KlangK, bei dem er unter anderem zeitgleich mit Peter Grabinger vom SWR zusammen musizierte.

Über 50 eigene Songs

„Ich wollte immer mein Ding machen, meine Musik spielen. Auch wenn das bedeutet, weniger Geld zu verdienen.“ Denn davon spricht Dallaway offen: „Viele Jobs habe ich nur gemacht, um zu überleben. Aber Spaß hatte ich dabei nicht immer.“ Heute ist er unabhängiger. Er schreibt eigene Songs – über 50 hat er angemeldet – und gestaltet seine Konzerte nach eigenem Konzept. „Ich starte das Konzert vielleicht mit einem Instrumental, dann kommt ein eigener Song, dann baue ich auf.

Immer mit Energie, aber auch mit Gefühl.“ Das nächste Konzert steht unter genau diesem Stern: musikalische Vielfalt, hohe Qualität, kein austauschbares Coverprogramm. Seine Frau Marion Dallaway beschreibt es so: „KJ ist einzigartig, weil er fast alle Genres in einem Abend vereint – Jazz, Calypso, Reggae, Funk, Soul, sogar ein paar Popsongs. Das macht keiner sonst in der Region.“

KJ Dallaway ist über 50 Jahre auf der Bühne und trat bereits mit den unterschiedlichsten Künstlerinnen und Künstlern auf.
KJ Dallaway ist über 50 Jahre auf der Bühne und trat bereits mit den unterschiedlichsten Künstlerinnen und Künstlern auf.Foto: Betty Ge

Fördern statt fordern

Zu seinen Stärken zählt auch sein Umgang mit Mitmusikern. KJ ist nicht nur Band-Leader, sondern auch Mentor. „Ich habe immer jungen Leuten eine Chance gegeben, auch wenn sie noch nicht perfekt waren“, sagt er. „Ich sag dann dem Publikum: Gebt Paul mal Applaus, das ist sein erster Auftritt!“

Er lächelt, während er sich an die gemeinsamen Auftritte einiger junger Musikerinnen und Musiker erinnert, mit denen er auf der Bühne stand. Eddie Berlinghof, der auch privat mit den Dallaways seit Jahren befreundet ist, sagt: „Alle Musiker, die sagen können, sie haben mit KJ gespielt, können stolz darauf sein. Für viele war es ein Sprungbrett für ihre Karriere.“ Doch die Unterstützung für KJ ist rarer geworden.

„Früher wurde KJs Musik unter anderem bei einem bekannten Berliner Radiosender gespielt“, erzählt Marion. „Heute ist so was kaum mehr möglich.“ Auch KJ selbst erlebt die zunehmende Verschlossenheit der Radiolandschaft. „Ich habe während der Pandemie eine CD produziert, sie war gut, aber kein Sender wollte sie spielen.“ Für Dallaway geht es längst nicht mehr nur um Anerkennung.

„Ich habe irgendwann akzeptiert, dass ich kein Star werde. Aber ich kann etwas schaffen, das echt ist.“ So spielt er lieber spontan in Fußgängerzonen als noch quer durch Deutschland ziehen zu müssen.

„Manchmal verdien ich da mehr – und hab direkten Kontakt mit den Menschen.“ Diese Unabhängigkeit hat ihren Preis. Doch KJ wählt diesen Weg bewusst. „Wenn ich etwas auf die Bühne bringe, dann so, wie ich es fühle.“ Er gibt dem Publikum etwas zum Hören, zum Tanzen, zum Fühlen. „Ich will, dass die Leute rausgehen und sagen: Das war ein besonderer Abend.“

Konzert für alle Altersklassen

Sein Konzert am Mittwoch, 30. April, das um 21 Uhr, im Plicana in Kronau stattfindet, soll genau das bieten: einen Abend, der mehrere Generationen verbindet. „Ich spiele Songs für Leute von 18 bis 80 dabei“, sagt KJ. Sein Bruder Wayne wird ebenfalls auftreten. Andere Artists – etwa Monia Krüchten – interpretieren Songs, die auch KJ ausgesucht hat. „Ich bestimme das Programm, aber es ist immer ein Kompromiss. Jeder darf glänzen.“ So entsteht ein musikalisches Mosaik, bei dem jeder Teil zählt. Kein Star-Gehabe, keine Ein-Mann-Show. „Ich will, dass jeder auf der Bühne glänzen kann. Und das Publikum soll spüren: Wir haben hier etwas Besonderes gesehen.“ Am Ende geht es KJ Dallaway um mehr als Musik. Es geht um Haltung, Respekt, Authentizität. „Wenn du auf der Bühne bist, ne du was zu sagen haben“, sagt KJ. (dj)

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Kultur
Musik
von Jonny Diep
30.04.2025
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