MLP Academics Heidelberg
MLP Academics Heidelberg
69115 Heidelberg
easyCredit BBL, 29. Spieltag

Kleinigkeiten entscheiden die Korbjagd am Rhein

Die MLP Academics unterliegen mit 80:85 (43:47) bei den Telekom Baskets Bonn und müssen weiter auf den ersten historischen Coup am Hardtberg warten.
Erol McGhee Bonn
Kein Ostergeschenk für die MLP Academics, kein Geburtstagsgeschenk für Erol Ersek (r.): Heidelberg verliert am Sonntag mit 80:85 bei den Telekom Baskets Bonn. Darius McGhee (l.) und seine Teamkollegen dürfen am Ende jubeln.Foto: Foto: Lukas Adler

Von Joachim Klaehn

Kurz zusammengefasst:

Es bleibt dabei: Die MLP Academics Heidelberg können bei den Telekom Baskets Bonn in der easyCredit Basketball Bundesliga nicht gewinnen. Die Jansson-Schützlinge ziehen beim 80:85 (43:47) knapp den Kürzeren, weil sie sich einen behäbigen Start im mit 5.376 Zuschauern gefüllten Telekom Dome leisten und ihnen in den letzten zweieinhalb Minuten offensiv nichts mehr gelingt.

Bis in die Endphase der ersten Hälfte mangelt es den Kurpfälzern am Ostersonntag am gewohnten Energielevel. Bis auf Kapitän Ryan Mikesell und Schwungrad Michael Weathers findet keiner der Academics-Profis zunächst ins Spiel. Die Dominanz der Bonner am Brett ist frappierend. Logische Konsequenz: Heidelberg liegt mit 17:31 (13.) hinten. Danach arbeiten sich die Gäste freilich Stück für Stück heran.

Die Partie wird eng und enger. Die MLP Academics gehen mit 57:56 und 63:62 in Führung – letzteres durch einen Distanzwurf von Geburtstagskind Erol Ersek, was gleichzeitig seinen 100. Karriere-Dreier bedeutet. Die Crunchtime beginnt diesmal ab der 35. Minute. Weathers stealt Darius McGhee und schließt per Dunking ab. Die Führung wechselt ständig, die Dramatik spitzt sich zu. Als Mikesell trocken einen flachen Dreier zum 80:78 versenkt, spricht viel für die Jungs vom Neckar. Ausgerechnet jetzt passieren den Heidelbergern mehrere Missgeschicke (Fehlpass Dibba, Airball Weathers, Hornes Dreierversuch gegen den Mann und Dibbas Rutscher ins Seitenaus) – die Magentafarbenen haben nun die besseren Antworten. Kennedy per Dunking, Fleming per Korbleger, Griesel, Pape und erneut Kennedy mit Freiwürfen bringen das Spiel mit einem finalen 7:0-Lauf nach Hause und lassen den Rheinländern die Last-Minute-Chance aufs Erreichen der Play-Ins.

Zahlenspiegel:

Viertelergebnisse: 23:14, 24:29, 18:20 und 20:17. Bonn hat die etwas bessere Fieldgoalquote (46/44 Prozent). Rebounds: 41/34; Assists: 8/11; Steals: 7/8; Block: 2/5; Turnover:13/14. Statistisch betrachtet bestehen zwischen den Kontrahenten von Rhein und Neckar lediglich marginale Unterschiede. Die Telekom Baskets haben etwas mehr Fortüne mit ihren Aktionen in den letzten knapp zweieinhalb Minuten – Kleinigkeiten entscheiden.

Auffälligste Akteure:

Im weißen Auswärtstrikot der Academics sind Ryan Mikesell und Michael Weathers die unbestrittenen Leader. Sie schließen beide hochprozentig ab und bereiten den Hausherren mit ihrer unterschiedlichen Spielweise immer wieder Kopfzerbrechen in der Defensive. Die Telekom Baskets leben maßgeblich vom kanadischen Kapitän Thomas Kennedy, der ein astreines Double-Double (14 Punkte, 11 Rebounds) aufs Parkett zaubert. Unterstützt wird der Center-Hüne von Forward Sam Griesel und Center-Kollege Till Pape. Das Aufposten der langen Garde bekommen die Academics zu selten gematcht.

Statistiken:

MLP Academics: Mikesell 19 (2), Weathers 18, Horne 13 (3), Dibba 9, Seric 7 (1), Ersek 5 (1), Osunniyi 4, Zipser 3, Würzner 2, Keßen, O’Brien, Vengert (DNP).

Telekom Baskets Bonn: Griesel 16, Kennedy 14 (11 Rebounds), Fleming 13 (1 Dreier), McGhee 12 (1), Lomazs 9 (2), Pape 9, Bähre 7 (1), Soares 3, Hume 2, Thiemann, Kazakevicius, Müller (DNP).

Statements:

„Zuallererst Glückwunsch an Marko Stankovic und Bonn. Es war wahrscheinlich nicht das schönste Basketballspiel, aber es war ein harter, physischer Kampf. Wir wussten, dass es hart für uns werden würde. Wir hatten fünf Spiele in 21 Tagen. Das ist für uns ein schweres Programm. Und jetzt haben wir zum Glück fünf Tage Zeit, bis es weitergeht. Wir hatten wenig Energie. Was mich am meisten stört, ist, dass wir trotz der geringen Energie gekämpft haben und das Spiel auch hätten gewinnen können. Wir lagen mit zwei Punkten in Führung und haben dann drei Offensivrebounds zugelassen, die das Spiel entschieden haben. Unsere Angriffe hatten nicht einmal 50 Prozent der Geschwindigkeit, die sie haben müssen, sondern nur 20 Prozent. Bonn hat das sehr, sehr gut ausgenutzt und deshalb haben sie verdient gewonnen.“ – Danny Jansson, Headcoach der MLP Academics

„Ich möchte meinen Spielern zu einem sehr, sehr wichtigen Sieg gratulieren. Wie Coach Jansson schon sagte, war es ein sehr physischer Kampf und kein wirklich schönes Basketballspiel mit nur 19 Assists und 27 Turnover. Dafür war es bis zum Schluss sehr spannend. Ich denke, dass die Bedeutung des Spiels unsere Dreier- und Freiwurf-Quote beeinflusst hat, da beide weit unter unserem Durchschnitt lagen. Wir haben überwiegend gute Off-Ball-Defense gespielt und so die Heidelberger Cuts stoppen können. Wir hätten uns aus dem Pick-and-Roll mehr freie Würfe kreieren und den Ball besser bewegen können. Wir hatten viele Probleme mit ihrer Transition-Offensive, vor allem wenn Weathers attackieren konnte. Aber das hängt auch mit unserer Schussauswahl in der Offensive zusammen, wo wir uns nicht genug gute Würfe erspielen konnten. Ich wünsche Heidelberg bis zum Saisonende alles Gute - und gratuliere meinen Spielern noch einmal zu diesem sehr wichtigen Sieg.“ - Marko Stankovic, Headcoach der Telekom Baskets

„Ich weiß nicht, woran es in der Anfangsphase lag. Die letzten zwei Siege hätten uns Selbstvertrauen geben müssen. Bonn hat eine gute Mannschaft und als Standort eine große Geschichte. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen, im Endeffekt sind es im Profi-Basketball immer die Kleinigkeiten: Ein Wurf, den du noch loswirst, ein Stopp des Gegners. Wir haben ein tolles Team und ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam auf dem Erfolgsweg bleiben.“ – Ryan Mikesell, Kapitän der MLP Academics

„Wir mussten dieses Heimspiel unbedingt gewinnen – und es ist passiert. Unsere Fans waren gegen Heidelberg erneut ausgezeichnet. Das ist ein großer Vorteil, denn sie unterstützen uns auch bei Auswärtsspielen. Wir befinden uns nun in einer Do-or-die-Situation, da spielt es keine Rolle mehr, gegen wen wir auf dem Feld stehen. Unser Ziel ist die Qualifikation für die Play-Ins, dafür müssen wir Tag für Tag alles tun.“ – Sam Griesel, Forward der Telekom Baskets

Nächstes Spiel:

30. Spieltag, 26. April (Samstag, 18.30 Uhr): MLP Academics Heidelberg – Basketball Löwen Braunschweig.

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exklusiv online

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Basketball
Sport
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