
Durch den Klimawandel müssen auch wir in der Gemeinde St. Leon-Rot in Zukunft mit wärmeren Tagen und längeren Trockenzeiten rechnen. Starkregenereignisse, bei denen sehr viel Regen in sehr kurzer Zeit fällt, werden ebenfalls häufiger auftreten.
Das bedeutet, dass wir uns an die neuen Verhältnisse anpassen müssen. Den Gärten kommt dabei eine besondere und wichtige Rolle zu. Pflanzen haben mehrere wichtige Eigenschaften, sie spenden Schatten und gleichen das Mikroklima rund um das eigene Haus aus, sie reduzieren also die Aufheizung des eigenen Hauses, aber auch dessen Abkühlung. Diesen Effekt kann jeder z. B. im Wald beobachten. An heißen Tagen ist es dort kühler. Pflanzen sorgen nachweislich für die Steigerung des Wohlbefindens eines Menschen.
Die grünen Gärten haben aber auch noch eine weitere wichtige Funktion, die der Wasserspeicherung und Rückhaltung. Das heißt, bei Regenereignissen speichern und verzögern die Grünflächen den Wasserabfluss. Dies entlastet die Kanalisation. Besonders bei Starkregenereignissen ist dies wichtig, da diese schnell die Kanalisation überfordern können. Zusätzlich hat man durch einen grünen Garten einen persönlichen CO2-Speicher.
Leider ist in den letzten Jahren ein anderer Garten-Trend zu beobachten. Das Anlegen von Steingärten mit Schotter ist immer beliebter geworden. Die Beweggründe dafür dürften unterschiedlicher Natur sein – ob nun Zeitmangel, die Ästhetik oder das Fehlen eines grünen Daumens. Der Steingarten ist schnell angelegt: Humusschicht abtragen, Folie ausbreiten und Schotter darauf, mit dem Versprechen, keine Arbeit mehr mit dem Garten zu haben. Die Realität sieht leider ganz anders aus. Oft ist ein Steingarten arbeitsintensiver als ein klug angelegter grüner Garten – und sieht sehr schnell nicht mehr ästhetisch aus. Nach kurzer Zeit wachsen Algen auf den Steinen, im Herbst weht das Laub darauf, im Frühjahr und Sommer siedeln sich die ersten Wildkräuter an.
Auch im Zuge des Klimawandels spielen Steingärten eine wichtige Rolle. Die Steingärten sorgen dafür, dass sich das eigene Grundstück viel stärker erhitzt und das Regenwasser ohne Verzögerung über die Oberfläche in die Kanalisation fließt. Es fließt also mehr Wasser zur gleichen Zeit vom eigenen Grundstück ab. Die Aufnahmekapazität der Kanalisation ist aber begrenzt. Dadurch kann es vermehrt zu Überschwemmungen kommen. Ebenfalls sorgen Steingärten für eine Reduktion der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren, da diesen der Lebensraum und Rückzugsmöglichkeiten fehlen.
Eine gute Alternative zu einem Steingarten ist eine Wildkräuterwiese. Diese muss nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden. Auch Staudenpflanzen müssen nur jährlich zurückgeschnitten werden. Wer weitere Tipps für die Gestaltung seines Gartens sucht, wird im Internet sehr schnell fündig. Einfach in die Suche „Alternativen zum Schottergarten“ eingeben oder den Gartenbaubetrieb des Vertrauens fragen. Eventuell sind aber auch Nachbarn oder Großeltern gute Berater für die Gartengestaltung.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Gärten mit Pflanzen sorgen für ein besseres Mikroklima und Wohlbefinden der Menschen rund ums eigene Heim. Steingärten verstärken die Auswirkungen des Klimawandels, weil diese das Grundstück und das Haus stärker aufheizen und das Regenwasser nicht auf dem Grundstück gespeichert werden kann. Dadurch trägt es zu einer Überforderung der Kanalisation bei. Zudem wird der Lebensraum von heimischen Pflanzen und Tieren zerstört. Ein geschickt bepflanzter Garten ist weniger arbeitsaufwendig als ein Steingarten.
Tipps und Anregungen für die Gestaltung des Gartens finden Sie im Internet, bei Nachbarn oder bei einem Gartenbaubetrieb.