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Geflüchtetes Ehepaar erhält Einbürgerungsurkunden Es war ein bewegender Moment im Oktober für das Ehepaar Mahmoud T. und Mervat al R., als ihnen die...
Mervat al R. und Mahmoud T. halten nach einem langen Weg endlich ihre Einbürgerungsurkunden in den Händen.
Mervat al R. und Mahmoud T. halten nach einem langen Weg endlich ihre Einbürgerungsurkunden in den Händen.Foto: OmarTurki

Geflüchtetes Ehepaar erhält Einbürgerungsurkunden

Es war ein bewegender Moment im Oktober für das Ehepaar Mahmoud T. und Mervat al R., als ihnen die Einbürgerungsurkunde überreicht wurde. Als Bürger und Bürgerin Deutschlands anerkannt zu sein, bedeutete für die beiden zum ersten Mal eine Staatsbürgerschaft zu haben, da sie palästinensische Vorfahren haben. Das Ehepaar hat in den letzten neun Jahren einen bemerkenswerten Weg zurückgelegt.

2014 flüchtete das Ehepaar mit ihren drei Kindern vor dem Bürgerkrieg in Syrien in die Türkei. Dort erhielten sie keine Arbeit, keinen Schulbesuch und keine Gesundheitsversorgung, weswegen Mahmoud T. viele Versuche unternahm, in ein Boot in Richtung Deutschland zu steigen – mit ungewisser Ankunft. Sein Weg führte ihn 2015 nach Deutschland. In Kraichtal lernte er dann die Ehrenamtlichen des Vereins „Kraichtal hilft“ kennen, einem Verein, in dem er sich schnell engagierte.

Ankunft der Familie

Mahmoud T. setzte er alles daran, gemeinsam mit den Ehrenamtlichen des Vereins ein altes Haus zu renovieren und für die Familie herzurichten. 2016 konnte er seine Frau und seine beiden jüngsten Kinder in Kraichtal willkommen heißen. Der älteste Sohn musste vorerst zurückbleiben, da er volljährig war, aber ein Jahr später kam er schließlich nach.

Emotionale Einbürgerung

Schon seit Jahren arbeitet Mahmoud T. in der Produktion. Seine Tochter absolvierte die Mittlere Reife, der jüngste Sohn macht das Fachabitur und der älteste Sohn eine Ausbildung. Mervat al R. kümmert sich um die Familie und hilft im depot 25 aus. Die Einbürgerung hat viele Emotionen ausgelöst. Von Dankbarkeit über den neuen rechtlichen Status und das Zugehörigkeitsgefühl zu einer neuen Gemeinschaft über Erleichterung nach dem langen und komplexen Prozess der Einbürgerung sowie Wehmut und Nachdenklichkeit über das Herkunftsland und die dort verbliebenen Angehörigen. (pm/red)

Erscheinung
Kraichtalbote
Ausgabe 46/2024

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Kraichtal

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von Redaktion Nussbaum
13.11.2024
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