
Der Landkreis Karlsruhe rechnet im kommenden Jahr mit weiter steigenden Sozialausgaben und einem deutlichen Defizit. Landrat Christoph Schnaudigel stellte am Donnerstag in der Kreistagssitzung in Linkenheim-Hochstetten den Haushaltsentwurf 2026 vor. Dieser sieht Aufwendungen von 756,2 Millionen Euro und Erträge von 744,4 Millionen Euro vor – ein Fehlbetrag von rund 11,8 Millionen Euro.
Rund 60 Prozent des Gesamthaushalts, etwa 414 Millionen Euro, entfallen auf den Sozialetat – insbesondere auf die Eingliederungs- und Jugendhilfe. Allein diese Posten sind in den vergangenen drei Jahren um jeweils 30 Millionen Euro gestiegen.
Auch der öffentliche Nahverkehr bleibt ein Schwerpunkt. Zusammen mit den Kommunen sind dafür 62 Millionen Euro eingeplant, unter anderem für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Busse und den On-Demand-Verkehr „MyShuttle“. In die Gebäude- und Straßeninfrastruktur will der Landkreis insgesamt 151,8 Millionen Euro investieren.
Beschlossen wurde zudem eine Tarifanpassung im KVV, um Verschiebungen durch das Deutschlandticket auszugleichen. Außerdem stimmte der Kreistag einer Erweiterung des Verbunds auf den Enzkreis und die Stadt Pforzheim zu. Dadurch soll künftig ein einheitliches Tarifsystem für die gesamte Region gelten.
Der Haushaltsentwurf soll am Donnerstag, 29. Januar, beschlossen werden. Bis dahin beraten die Fachausschüsse über die einzelnen Teilhaushalte und den Wirtschaftsplan des Abfallwirtschaftsbetriebs.