SV Rohrb./S. – TSV Oberg. 0:4 (0:0)
Nach zehn Jahren steht der TSV Obergimpern wieder in einem Kreispokalfinale! Nach der Halbfinalleistung absolut verdient, und auch der Endstand übertreibt nicht, was die Blau-Roten knappe 97 Minuten lang auf dem Platz abgeliefert haben.
„Die Jungs sind heiß“, so hieß es wenige Tage vorher aus verlässlicher Quelle. Heiß auf das Halbfinalspiel und heiß auf das Finale. Und so sollte es kommen. Sie überstürzten nichts, behielten auch in heißen Situationen einen kühlen Kopf und nutzten aus einer geschlossen starken Mannschaftsleistung heraus, für die man in der laufenden Runde so schnell keinen passen Vergleich finden dürfte, ihre Gelegenheiten.
Die erste Halbzeit noch torlos, was im Wesentlichen zwei Umständen geschuldet war: Zum einen stand sowohl das Rohrbacher Abwehrbollwerk recht sicher, und auch die Gimperner Defensivzange packte effektiv zu. Zum anderen waren die Abschlussversuche auf beiden Seiten meist noch zu zaghaft. Der erste zwingende Abschlussversuch bei den Gästen erst in der 19. Minute, als L. Appenzeller seinen Schuss aus der rechten Strafraumhälfte über den Kasten platzierte. Allerhöchster Alarm auf der anderen Seite erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit (obwohl die Platzherren zwischenzeitlich mehr vom Spiel hatten): Hier war es ein Rohrbacher Freistoß, der verdammt knapp den Gimperner Kasten passierte.
Scheinbar ohne Krafteinbußen und erst recht nicht mit Motivationsverlust ging der TSV in die zweite Hälfte. Rohrbach zunächst wieder im Kommen. Doch auch eine scharfe, halbhoch geschlagene Ecke in der 54. Minute, die unser Schlussmann L. Scholz vorbildlich zu parieren wusste, brachte die Platzherren nicht voran. Die nächste Chance auf den ersten Gästetreffer in der 59. Minute. Hier war es ein Freistoß von D. Müller, der den Kasten verpasste. Fünf Minuten später die Gastgeber wieder am Zug: Unser Keeper hatte hier einen knackigen Kurzschuss am rechten Pfosten zu blocken.
Ein Heberpass auf D. Müller in der 72. Minute ließ die Blau-Roten dann auf die Gewinnerstraße einbiegen: Der Routinier nahm das Zuspiel gekonnt auf, überlief damit den letzten Abwehrspieler und konnte im 1-gegen-1 den Torwart überwinden und zum 0:1 einschießen. Drei Minuten später traf D. Müller erneut: Eine nicht auflösbare Strafraumsituation, in der der Torschütze selbst und S. Auer zuvor im Getümmel für mächtig Unruhe sorgten, führte zum 0:2. Zwei Tore schießen, Trikot ausziehen, Gelb kassieren und sich auswechseln lassen: Mission erfüllt, alles richtig gemacht. „Legt euch nicht mit Daniel an“ (erst recht nicht in einem Pokalhalbfinale), so muss die Botschaft wohl gelautet haben.
Nach den zwei Treffern brachen bei den Gastgebern spürbar die Dämme. Sie mussten nun mehr riskieren, und der TSV konnte jetzt mutig in die Lücken stoßen, welche die Rohrbacher – zwangsweise – auftaten. In der 89. Minute lieferte der kurz zuvor eingewechselte M. Maier, der mit seinem heutigen Kurzauftritt eine starke Performance auf den Platz brachte, eine Hereingabe auf den früher eingewechselten P. Kipp, der per Kopf über den Kasten verlängerte. In der ersten Minute der Nachspielzeit schlug die Stunde des J. Steeb, der nach dem Daniel-Müller-Doppelpack für ebendiesen ins Spiel kam, als er nach starker Vorlage von M. Maier den Schlussmann überwinden und zum 0:3 versenken konnte. In der vierten und letzten Minute der Nachspielzeit sorgte P. Kipp für den 0:4-Schlussstand.