Freundeskreis Königsbach-Steiner Geschichte e.V.
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Kriegsgräber

Am 29. Dezember 1922 verabschiedete das deutsche Parlament das „Gesetz über die Erhaltung der Kriegergräber (sic) aus dem Weltkrieg“. Nach dem Zweiten...
Die linke Seite des Ehrenfriedhofs/Soldatenfriedhofs fünf Jahre nach seiner Einweihung.
Die linke Seite des Ehrenfriedhofs/Soldatenfriedhofs fünf Jahre nach seiner Einweihung.Foto: FKSG-03297, Gudrun Zabel

Am 29. Dezember 1922 verabschiedete das deutsche Parlament das „Gesetz über die Erhaltung der Kriegergräber (sic) aus dem Weltkrieg“. Nach dem Zweiten Weltkrieg war eine Neufassung dieses Gesetzes notwendig und am 27. Mai 1952 verabschiedet. Darin wurden, vereinfacht ausgedrückt, die Gräber von deutschen und ausländischen Militär- und Zivilpersonen, die unmittelbar an Kriegseinwirkungen oder bis 1953 an deren Folgen verstorben waren, zu Kriegsgräbern erklärt.
Auch unsere Gemeinde beklagte Kriegsopfer – durch Beschuss und Fliegerbomben sowie Soldaten, die während der Kriegshandlungen ihr Leben verloren. Ihnen wurde jeweils ein „Ehrenfriedhof“ eingerichtet. Wurde dieser anfangs noch „Heldenfriedhof“ genannt, wandelte man die Bezeichnung alsbald in „Ehrenfriedhof“ oder „Kriegsgräber“ um. Heute ist hierfür der Begriff „Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ gebräuchlich.

In der Pforzheimer Zeitung vom 27. Mai 1952 berichtet ein Artikel von der Einweihung der Gedenkstätte auf dem Friedhof Königsbach. Im Artikel heißt es:

Königsbacher Heldenfriedhof eingeweiht – Tausend waren bei der Feier im Friedhof.
Die Gemeinde Königsbach stand am Sonntag im Zeichen der Einweihung des Heldenfriedhofes […]. Zur Einweihung des Heldenfriedhofes waren viele auswärtige Gäste erschienen, u. a. auch die Angehörigen der hier gefallenen Soldaten. An der Feierstunde auf dem Friedhof nahmen etwa 1000 Personen teil. Die Musikkapelle des Musikvereins leitete die Feier mit dem Largo von Händel ein; anschließend sang der Männergesangverein. Der Ortsgeistliche, Pfarrer Enderle, sprach die Hoffnung aus, dass die Menschen alles daransetzen werden, um ein neues Völkermorden zu verhindern. Der Geschäftsführer des Volksbundes der Kriegsgräberfürsorge von Württemberg-Baden übergab den Heldenfriedhof in die Obhut der hiesigen Gemeinde. Bürgermeister Knobloch schilderte das Entstehen des hiesigen Heldenfriedhofes, der den Gefallenen des letzten Krieges, die in den Straßenkämpfen im hiesigen Orte fielen und den durch Bomben getöteten Einwohnern geweiht ist. Pfarrer Enderle bedauerte in seiner Predigt beim anschließenden Festgottesdienst das Fernbleiben der Gefallenen-Angehörigen aus der Ostzone, die von den Behörden im Osten keinen Paß zur Einreise in die Westzone erhielten. In den Nachmittagsstunden traf man sich in der ‚Kanne‘ zu einer Aussprache. Als Vertreter der württ.-bad. Regierung nahm Ministerialrat Kistner an der Einweihung teil. In der Kirche umrahmten der Musikverein und Kirchenchor den Festgottesdienst mit Chorälen und Chören. Der einfache und schlichte Ehrenfriedhof ist zu einem Schmuckstück innerhalb der Friedhofanlage geworden.“
Zuvor war schon in Königsbach für den Bau der Kriegsgräber gesammelt worden und am 30. April 1952 berichtete die PZ: „Den ansehnlichen Betrag von 697 DM erbrachte die Haussammlung der Kriegsgräberfürsorge, die durch die Gemeindeverwaltung, Lehrerschaft und Vereinsvorstände durchgeführt wurde.“ Fortsetzung folgt.


FKSG | Susanne Kaiser-Asoronye | 06201 843366 oder 0172 9064270 | kontakt@freundeskreis-geschichte.de

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25.07.2024
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