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Krise im Wohnungsbau und Konjunkturschwäche belasten das Handwerk

Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage im Handwerk für das vierte Quartal 2024 Die wirtschaftliche Lage im Handwerk ist nach wie vor angespannt...

Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage im Handwerk für das vierte Quartal 2024

Die wirtschaftliche Lage im Handwerk ist nach wie vor angespannt und verharrt auf einem niedrigen Niveau. Neben der allgemeinen Konjunkturschwäche wirkt sich auch die Krise im Wohnungsbau negativ auf die Betriebe aus. Hinzu kommen die Belastungen durch Bürokratie, Steuern und Abgaben. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Heilbronn-Franken für das vierte Quartal 2024.

Demnach bewerten mit 51 Prozent etwas mehr als die Hälfte der Betriebe im Kammergebiet die aktuelle Geschäftslage als „gut“, was einem Rückgang von 10 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Gleichzeitig steigt der Anteil derjenigen, die die aktuelle Geschäftslage als „schlecht“ bezeichnen, von 11 auf 17 Prozent.

Die Spitze der Handwerkskammer Heilbronn-Franken zeigt sich besorgt über diese Entwicklung. Mit eindringlichen Worten bekräftigt Präsident Ralf Rothenburger: „Das Handwerk ist mit rund 5,6 Millionen Beschäftigten der zweitgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland und leidet massiv unter der aktuellen Situation. Die Ergebnisse unserer jüngsten Konjunkturumfrage zeigen deutlich, dass wir schnellstmöglich bessere Rahmenbedingungen für unsere Betriebe brauchen.“ Auch Hauptgeschäftsführer Ralf Schnörr sieht die Lage kritisch: „Der aktuelle Veränderungsnotstand verschleppt die Leiden des Mittelstands. Hier sind dringend Maßnahmen gefragt, die für einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgen.“

Vorerst kein Aufschwung in Sicht

Der Blick in die Zukunft ist zwar weniger pessimistisch als im Vorjahr, lässt aber dennoch keinen wirklichen Aufschwung erwarten: 15 Prozent der Betriebe rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage (viertes Quartal 2023: 8 Prozent), 29 Prozent mit einer Verschlechterung (viertes Quartal 2023: 37 Prozent) und 56 Prozent der Betriebe erwarten für das kommende Quartal keine Veränderung (viertes Quartal 2023: 46 Prozent).

Die Auftragseingänge im vierten Quartal 2024 sind bei 15 Prozent der Betriebe im Vergleich zum dritten Quartal 2024 gestiegen, gleichzeitig aber bei 37 Prozent gesunken. Mit 49 Prozent berichtet knapp die Hälfte der Betriebe von gleichbleibenden Auftragseingängen. Die Erwartungen liegen hier für das erste Quartal 2025 in einer ähnlichen Größenordnung: 13 Prozent rechnen mit steigenden, 35 Prozent mit sinkenden und 52 Prozent mit gleichbleibenden Auftragseingängen.

Die Umsätze sind im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal bei 21 Prozent der Betriebe gestiegen, bei 26 Prozent gesunken und bei 53 Prozent unverändert geblieben. Im Vergleichsquartal des Vorjahres war der Anteil der Betriebe mit gestiegenen Umsätzen mit 31 Prozent noch höher als der Anteil der Betriebe mit gesunkenen Umsätzen mit 22 Prozent. Mit Blick auf das erste Quartal 2025 rechnen nur 13 Prozent der Handwerksbetriebe in der Region mit steigenden Umsätzen, während 31 Prozent sinkende und 56 Prozent gleichbleibende Umsätze erwarten.

Mehr als jeder vierte Handwerksbetrieb nur bis zu 50 Prozent ausgelastet
Die insgesamt negative Entwicklung wirkt sich entsprechend auf die Betriebsauslastung aus. So waren die betrieblichen Kapazitäten zum Jahresende 2024 weniger stark ausgelastet als noch ein Jahr zuvor. Eine Auslastung über die vorhandenen Kapazitäten hinaus meldeten nur noch 5 Prozent der Betriebe, während es im Vorjahresquartal noch 12 Prozent waren.

Positiv zu vermerken ist, dass vier von zehn Betrieben eine Auslastung zwischen 81 und 100 Prozent meldeten. Dieser Wert ist im Vergleich zum Vorjahresquartal von 32 auf 40 Prozent gestiegen. Eine Auslastung zwischen 61 und 80 Prozent meldeten 27 Prozent der Betriebe (viertes Quartal 2023: 34 Prozent). 29 Prozent der Betriebe gaben an, bis zu 60 Prozent ausgelastet zu sein (viertes Quartal 2023: 22 Prozent). Besonders gravierend ist, dass zuletzt mit 26 Prozent mehr als jeder vierte Betrieb nur bis zu 50 Prozent ausgelastet war. Im vierten Quartal 2023 waren es lediglich 18 Prozent.

Beschäftigtenzahl weitgehend stabil – Investitionen mit rückläufiger Prognose

Die Zahl der Beschäftigten ist im vierten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal bei einem Großteil der Betriebe unverändert geblieben, nämlich bei fast acht von zehn Betrieben (79 Prozent). 8 Prozent melden einen Anstieg und 12 Prozent einen Rückgang. Für das erste Quartal 2025 rechnen 85 Prozent der Betriebe mit einer unveränderten Beschäftigtenzahl, 8 Prozent mit einer Zunahme und 7 Prozent mit einer Abnahme.

Die Investitionstätigkeit ist bei 76 Prozent der regionalen Handwerksbetriebe im Vergleich zum Vorquartal gleichgeblieben, 13 Prozent haben mehr und 12 Prozent weniger investiert. Für das kommende Quartal rechnen 71 Prozent mit gleichbleibenden Investitionen, während 9 Prozent höhere und 20 Prozent niedrigere Investitionen planen.

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Jagsthausen
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Ausgabe 06/2025

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