Unser Fazit: Es ist so offensichtlich, dass sämtliche konzeptionellen Bemühungen und der Einsatz finanzieller Mittel deutlich über einer Million Euro es nicht geschafft haben, die breite Bevölkerung für das Kulturgut “Spielkarten” zu interessieren. Wir sind kläglich gescheitert.
Es ist daher ratsam und folgerichtig, jetzt die richtigen Konsequenzen zu ziehen und die Weichen zu stellen. Angesichts der deutlich angespannten Haushaltskasse und der drohenden Verschuldung plädieren wir an Verwaltung und übrige Gemeinderatsfraktionen, endlich die Reißleine zu ziehen. Wir wissen, dass auch die Verwaltungsspitze dieses teure "Hobby" sehr kritisch sieht und die Vorlage auf den Rückmeldungen der Fraktionen aus der Klausurtagung im Herbst 2024 basiert. Wenn die Statements der Fraktionen in der erst wenige Wochen zurückliegenden hitzigen Haushaltsdebatte wirklich ernst gemeint waren, kann es hier nur eine Entscheidung geben, nämlich:
Kein weiteres Geld mehr für die Spielkarten! Der Einsatz von Millionen städtischer Euros für eine Randkultur, die hier vor Ort so wenige Menschen erreicht, ist durch nichts zu rechtfertigen!
Seien wir doch ehrlich, auch “nur” 80.000 Euro pro Jahr plus Personalaufwand im Kulturamt sind viel zu teuer und mit nichts zu rechtfertigen. In 10 - 12 Jahren wird sich auch dieser reduzierte Betrag zu 1 Million Euro vermehrt haben, für Spielkarten und Besucherzahlen im sehr niedrigen Tausenderbereich. Für quasi nichts! Kein Vergleich zu der Riesen Anzahl an Menschen, die wir mit unseren übrigen Kulturangeboten erreichen. Ein Beispiel? Die kürzliche Premiere des Formats “Open Stage” zeigte eindrücklich: Dieses Format lockt mit vergleichbar wenig Werbeaufwand Menschen weit aus der Region in die vollbesetzte Mäulesmühle. Menschen, die zudem Eintritt bezahlen, aber dies nur am Rande. Und solche Formate haben wir ausgesprochen viele! Hier erreichen wir die Menschen unserer Stadt und der Region. Hier stellt sich unsere Stadt nach außen als äußerst attraktiv dar.
Die Spielkarten bringen weder Renommée noch Geld in die Kasse. Kein Zweifel, auch diese sind Kulturgut und sollen in angemessenem Rahmen ihren Platz finden. Aber bitte nicht in städtischer Hand, sondern dort, wo sie hingehören. Im Baden-Württembergischen Landesmuseum oder im entsprechenden Museum in Altenburg.
Leider stand bei Redaktionsschluss nicht fest, wie die Abstimmung im Gremium verlaufen ist. Aber Sie haben es sicherlich über unsere Social Media-Kanäle mitbekommen …