Aus den Rathäusern

Lager Kehrhau – Chronologische Entwicklung

1942 – 1945 Munitionslager der Wehrmacht 1946 – 1947 Durchgangslager für Vertriebene (Deutsche aus der CSR und Jugoslawien) 03/1946 – 08/1947...
1942 – 1945Munitionslager der Wehrmacht
1946 – 1947Durchgangslager für Vertriebene (Deutsche aus der CSR und Jugoslawien)
03/1946 – 08/1947
Zielsetzung: Registrierung, Verteilung auf Gemeinden, Einweisung in Wohnungen, Eingliederung durch Förderung und Quotenregelungen
08–09/1947 kurzeitige Schließung des Lagers
1947 – 1951

Staatliches Durchgangslager Unterjettingen
Ab 09/1947 Auffanglager für illegale Grenzgänger aus der SBZ Czechoslovak Democratic Camp
Ab 02/1948 Pläne für die Aufnahme von DPs aus italienischen Lagern
Zielsetzung: Repatriierung der „Insassen“ oder deren Auswanderung in ein Drittland 09/1947–09/1951
1. Transport aus Italien 2.8.1948 (Pagani, Bagnoli, Jesi, u.a.)
2. Transport aus Lipari (Italien) 1.9.1948
2.11.49 Aufnahme der Bewohner, vor allem ca. 200 Polen, des Lagers Bietigheim nach dessen Schließung 10/1949 Einzeleinweisungen aus anderen Lagern, vorrangig aus Nordwürttemberg-Baden und illegale Grenzgänger.

Landrat Dr. Hengstberger, am 25.7.1949 an das Innenministerium:
„Die eigenartige Zusammensetzung der Lagerinsassen des Staatl. Durchgangslagers Unterjettingen erfordert vom Lagerleiter neben einer gewissen Lebenserfahrung und einem tiefen sozialen Verständnis eine ganz besondere Geschicklichkeit in der Menschenbehandlung. Im Vergleich zu anderen Flüchtlingslagern in Württemberg stellt das Lager Unterjettingen außergewöhnliche Ansprüche an die Person und an die Arbeitskraft des Lagerleiters.“
Nachweisbar sind insgesamt mehr als 40 Nationalitäten:
Die größten Gruppen bildeten Polen, Tschechen, Slowaken, Jugoslawen und Ungarn.
Besonders „exotistisch“ muten in Unterjettingen US-amerikanische, chinesische und brasilianische Staatsangehörigkeiten an.
Unmittelbare Opfer der NS-Herrschaft waren in Unterjettingen nur die Polen. Bei den anderen Gruppen ist der Grund für den Aufenthalt im Lager
Unterjettingen in den seltensten Fällen ein indirekter Zusammenhang mit dem NS-Regime. Es handelt sich vielmehr um „normale“ Migranten, die eine Auswanderung anstrebten, oder um Menschen, die vor kommunistischer Herrschaft flohen.

1951Schließung des Staatlichen Durchgangslagers Unterjettingen zum 31.12.1951
1952 – 1962Wohnheim für heimatlose Ausländer
1962 und FolgejahrePläne für Geräte- und Munitionslager der Bundeswehr
1985Komplette Rodung des Lagergeländes
Erscheinung
Jettinger Mitteilungsblatt
NUSSBAUM+
Ausgabe 04/2025

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Jettingen

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von Gemeinde Jettingen
24.01.2025
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