Nicht nur die eigene Parteiposition zu vertreten, gehört zu werden, sondern auch zu hören, was die Bevölkerung bewegt - darauf kam es Manuel Hagel MdL, Mitglied des Landtags, und dem Landesvorsitzenden der CDU, am Montagabend dieser Woche bei der Veranstaltung „Mensch Manu: Auf ein Wort mit Manuel Hagel" in der EventFabrik, Campus RaumFabrik Durlach, an.
"Es geht nicht nur darum, uns in den Vordergrund zu stellen, sondern mitzuwirken, dahingehend, Ihre Werte zu gestalten." Das sagte Katrin Schütz, die Kreisvorsitzende des Kreisverbands CDU Karlsruhe-Stadt sowie Staatssekretärin a.D. Sie begrüßte das Publikum von rund 130 Anwesenden an diesem Montagabend. Einen Raum der Begegnung, Innovation und Inspiration zu schaffen, „mit Worten, die Manuel Hagel bewusst in den Mittelpunkt stellen wird“, darum ging es ihr und den Veranstaltern. Doris Christinne Schmidts moderierte die Veranstaltung.
Was mache die Person Manuel Hagel aus und was sei seiner Meinung nach gute Politik? - Das fragte die Moderatorin den Politiker. Dieser betonte, dass er gerade auf einer Tournee bzw. Durchreise zu den Menschen sei, um nicht nur auszusenden, sondern die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu empfangen. Er verspreche lieber weniger, aber mache mehr. Auf die Frage, ob er sich immer vorher genau überlege, was er sage, sagte er, dass diese Intention zwar besser sei. Er sei im Zweifelsfall aber frei und offen und würde auch dann quer über die Straße rufen, dass seine Frau lieber ein Taxi nehmen solle, als über den Stuttgarter Schlossplatz zu laufen, weil es die Gefahr für sie eindämme.
Das Thema Verantwortung spielt im Leben des 36-jährigen Landesvorsitzenden der CDU Baden-Württemberg und Familienvaters eine zentrale Rolle. Hagel sagte auf Nachfrage der Moderatorin, dass man immer erst das Bein heben und bewegen müsse, um voranzukommen. Zwar möchte er sogenannten „Ichlingen“ nicht die Tür öffnen. Aber Eigen-Verantwortung sei wichtig, um voranzukommen. Man könne nicht bei allem nach dem Staat rufen, wie man es seit Corona immer tue. Auch kritisierte der Politiker, dass viele immer gleich die Schuld bei dem anderen suchen. Man müsse demjenigen, der etwas für andere tue, auch einfach mal eine Chance geben. Hinsichtlich der Krisenstimmung zeigte er eine klare Haltung. Seit er im Amt sei, gebe es diese Stimmung. "Als Politiker darf man da nicht darin verharren."
Auch das ständige Schüren von Ängsten sei nicht gut, ob vor dem Weltuntergang, Klimawandel etc. Man müsse sich fragen, wie man auch wieder aus dem Krisenmodus herauskomme. "Auch muss man sich fragen: Wie kann man es denn richtig machen? Was kann man jetzt tun, um auch Vertrauen zu schaffen? – Vertraut man dem, der immer die Schuld beim anderen sucht? Oder demjenigen, der die Sache an der Wurzel packt und fragt: Was ist jetzt zu tun?" – In der zweiten Liga wolle man spielen.
Siegfried Schönberger, CDU-Fraktionsvorsitzender im Grötzinger Ortschaftsrat, erkundigte sich genauer nach dem Thema Mobilität: „Wo stehen wir da hinsichtlich des Individualverkehrs, weil der Gemeinderat in Karlsruhe Parkplätze abschaffen möchte etc. Welche Haltung hat man in Stuttgart dazu?“ Manuel Hagel antwortete: „Wir haben da eine gewagte Haltung, die, dass man das Auto als Feind abschafft, dass man für den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) Verlässlichkeit sowie Pünktlichkeit fordert und die Tatsache, ohne Angst Bahn fahren zu können. Das ist wichtiger als in das Deutschlandticket zu investieren. Wichtig finde ich es aber auch, zu schauen, wer die Busse lenkt oder mit welchem Motor die Autos fahren und wie alles bezahlt wird. Man braucht in einem Großflächenland wie Baden-Württemberg einen Mobilitätsmix. Dazu gehört auch der Verbrennermotor. Ohne den geht es nicht.“ Wichtig sei aber, einen Unterschied zu machen zwischen den Energieträgern, mit dem diese Motoren künftig betrieben werden. Nicht fossil, sondern nachhaltig sollten diese sein. In die Erforschung dieser und nicht in das Verbot der Verbrennermotoren müsse man investieren. Man habe eine große Verantwortung gegenüber der Umwelt. Aber man müsse auch für alle da sein, auch für Geringverdiener etc. „Wir dürfen keine Handelszölle mit China haben, wenn wir gleichzeitig in Deutschland Facharbeiter haben, die die Autos herstellen“, so Hagel.
Auch Strategien dahingehend, Bürokratie abzubauen, um den Mittelstand zu stärken und die Energiepreise so ins Gleichgewicht zu bringen, dass sie nicht so sehr schwanken, um Wettbewerbsvorteile zu verschaffen - dahin müsse man kommen, um nur einige Beispiele zu nennen, bei der die Tatkraft von Politikern und deren Lösungen gefragt und angebracht ist. (war)