Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Infoveranstaltung zum Thema „Events als Frequenzbringer“ im Blauen Saal. Denn die Welt verändert sich, und mit ihr auch die Funktionalität der Städte. Die Aufenthaltsqualität und der Erlebnisfaktor spielen eine immer größere Rolle als Anlass für einen Innenstadtbesuch. Events können dabei ein Baustein sein, um die Frequenz in den Innenstädten gezielt zu erhöhen und diese attraktiv zu gestalten, sodass auch die Unternehmen davon profitieren können.
Wie viel Einfluss Events auf die Innenstadtbelebung haben, erfuhren Interessierte am Mittwoch, 28. Februar 2024, um 19 Uhr im Blauen Saal des Rathauses von Referent Wolfgang Koch von der Agentur Meyer & Koch. Er zeigte auf, wie man authentische und erfolgreiche Veranstaltungskonzepte entwickelt, die über den Aktionstag hinaus für Umtrieb sorgen. Wolfgang Koch ist selbst Inhaber einer Buchhandlung und Citymanager. Dazu entwickelt er mit seiner Agentur Konzepte und Veranstaltungen.
Wolfgang Koch referierte, wie mit einem passenden und zielgerichteten Event ein positiver Effekt zur Innenstadtbelebung nicht nur einmalig, sondern nachhaltig erzeugt werden kann. Aber nicht jedes Motto oder Konzept, eignet sich in gleicher Weise für alle Städte und Kommunen. Koch erklärte, wie man das passende Event für seine eigene Stadt findet, es schafft, dass alle lokalen Akteure mitziehen und die Finanzierung gelingt. Ziel ist, die Stadt als lebendigen und wertigen Wirtschaftsstandort wahrzunehmen, damit aus Kunden auch langfristig begeisterte Fans werden.
Spannend waren die Vergleiche zwischen stationärem und Online-Handel. Der Einzelhandel sei nicht mehr nur Grundversorger, sondern mittlerweile Teil der Freizeitwirtschaft erläuterte Wolfgang Koch. Er rief dazu auf, als lokale Händler nicht in Katerstimmung zu verfallen, sondern aktiv zu werden. Denn das Internet könne nur bedingt Menschen zusammenbringen, Emotionen wecken oder Atmosphäre schaffen – das gelinge in einer Stadt, direkt vor Ort, wo Menschen live zusammenkommen, viel besser. „Nicht die Digitalisierung ist der Feind des Handels, sondern die Phantasielosigkeit“, sagte Koch bewusst provokant. Ein Lösungsansatz sei eine Kombination aus Handel und Erlebnis. Denn Veranstaltungen seien für 71 % der Menschen ein Grund, häufiger in die Innenstadt zu gehen. Dafür brauche es aber glaubwürdige, authentische und passgenaue Events. Als Beispiel diente der Alemannische Brotmarkt, für den die Stadt Endingen mit dem Stadtmarketingpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde. Um das passgenaue Eventkonzept zu finden, müssten markenrelevante Aspekte wie Mission, Vision, Trends und individuelle Standorteigenschaften analysiert werden. „Groß denken ist angesagt“, motivierte Koch. Zudem sei auch Vernetzung in der Stadt mit wichtigen Akteuren wichtig, genauso wie aktive PR. „Eine wertige Kulisse, Begeisterung der Kinder und Jugend sowie Professionalität sind elementar.“
„Herrn Koch gelang es, die Spannung und die Aufmerksamkeit der Zuhörer auch nach einem langen Arbeitstag hochzuhalten. Beim anschließenden Get-together wurden bereits die ersten Ideen kreiert. Nicht nur für bestehende Veranstaltungen, auch Impulse für neue Ansätze im Sponsoring wurden lebhaft besprochen“, da sind sich Anna-Maria Dietz, stellvertretend für das Stadtmarketing und David König, Sachgebietsleiter Veranstaltungen und Kultur bei der Stadt Öhringen, einig.
Die Veranstaltung war eine gemeinsame Initiative der Arbeitskreise im Stadtmarketingverein Öhringen. Lieblingsstadt sowie dem Amt für Stadtmarketing und Kultur der Stadt Öhringen und der IHK Heilbronn-Franken.