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Lebensmittel und die Energieversorgung sind zu teuer

Für die AWO, spricht Tom Krebs, Professor für Makroökonomik an der Universität Mannheim, über realitätsferne Ökonomen und Gefahren für die Demokratie...

Für die AWO, spricht Tom Krebs, Professor für Makroökonomik an der Universität Mannheim, über realitätsferne Ökonomen und Gefahren für die Demokratie – und darüber, was nun zu tun ist.

Krebs erklärt ausführlich, inwieweit seit Jahren marktliberale Ökonomen großen Einfluss auf die Wirtschaftspolitik in Deutschland ausüben.

Er fordert aktive Preiskontrollen seitens der Bundesregierung, auch um sicherzustellen, dass die soziale Sicherheit nicht weiter erodiert, und spricht über die Notwendigkeit einer politischen Neuausrichtung, um die Kluft zwischen dem Markt und den Bedürfnissen der arbeitenden Bevölkerung zu überbrücken.

Nach Krebs bietet die immer wieder in der Öffentlichkeit ausgebreitete Marktliberalismus-Theorie keine Erklärungen für die aktuellen polit-ökonomischen und arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen.

Er kritisiert, dass die wirtschaftswissenschaftliche Debatte oft auf einem zu vereinfachten Verständnis von Märkten beruht, soziale und strukturelle Machtverhältnisse aber ignoriert.

2022 etwa hatten „wir durch die hohen Inflationsraten und weil die Löhne nicht mitgehalten haben, mit vier Prozent den höchsten Reallohnverlust der Nachkriegsgeschichte“, so Krebs. Die hohen Reallohnverluste waren für viele Menschen eine richtige Krise.

„Wenn Ökonomen dann sagen, es war doch gar keine Krise, dann ist das eine Diagnose, die an der Lebensrealität vorbeigeht.

Wenn Politik solch eine Fehldiagnose übernimmt, hat sie ein Riesenproblem, weil sie dann die verkehrten wirtschaftspolitischen Entscheidungen trifft, aber auch, weil sie an den Menschen vorbeiredet“, kritisiert Krebs.

Dies führe zu Fehlanalysen und damit zu falschen politischen Entscheidungen, die letztendlich die Menschen stark verunsichern.

Diese Verunsicherung führt unter anderem zu einem Anstieg extremistischer politischer Bewegungen wie der AfD:

„Wenn Ökonomen ihre Fehlanalysen durchführen und die Politik diese Fehlanalysen aufnimmt, das ist immer ein Konjunkturprogramm für die AfD“, so Krebs zugespitzt.

Wolfgang Moritz, 1. Vorsitzender

Erscheinung
Rathaus-Rundschau Nußloch
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Ausgabe 02/2025

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Nußloch

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