Im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums konnte der Ambulante Hospizdienst Bad Herrenalb/ Dobel den Polizeidekan des Landes Baden-Württemberg, Georg Hug, gewinnen. Georg Hug war vor etlichen Jahren Jugendreferent des Landkreises Calw, bevor er nach Kirch-heim/ Teck übersiedelte und dort einen Kinder- und Jugendhospizdienst gründete und aufbaute. Neben seiner beruflichen Laufbahn als Polizeiseelsorger widmet er sich bis zum heutigen Tage der hospizdienstlichen Tätigkeit und der Trauerbegleitung im ehrenamtlichen Bereich.
Seinen Vortrag „Männer trauern anders – vom männlichen Umgang mit Trauer, Tod und Sterben“ betitelte er gleich zu Beginn der Veranstaltung in „Männer trauern anders, Frauen auch“ um. Damit wollte er seine Einführung verdeutlichen: „Wir müssen uns jeder einzelnen Person individuell widmen“, so seine ersten Worte.
Neben kultursensibler Begleitung ist es Georg Hug ein Anliegen, den Menschen in Würde und Respekt zu begleiten, seine individuellen Bedürfnisse und Wünsche zu verstehen – ob am Lebensende oder in Zeiten der Trauer. Mit vielen Beispielen im kulturellen und musischen Bereich (bspw. Knockin' on heaven's door von Bob Dylan) verdeutlichte der Polizeidekan, dass bekannte Musiker ihre Trauer in Liedern versuchten, zu verarbeiten.
Wichtig war seine Botschaft, dass es Phasen der Trauer gibt, die jedoch bei jedem Menschen unterschiedlich lange und unterschiedlich ausgeprägt verlaufen kann.
„Werten und bewerten, sind hier allerdings gänzlich unangebracht“, untermauert Hr. Hug das Trauerphasenmodell von Elisabeth Kübler-Ross. „Wichtig ist es, sich die Trauer anhand des Gezeitenmodells von Ruthmarijke Smeding vorzustellen.“ Gezeiten kennen wir von der Meereskunde. Beeinflusst von den Mondphasen, führen Gezeiten regelmäßig zu Ebbe und Flut. Das Bild, welche R. Smeding, aufgezeigt hat, symbolisiert das Kommen und Gehen der Trauer.
Nach dem Vortrag des Polizeiseelsorgers entwickelte sich ein reger Gedankenaustausch. Ein Zeichen für die Hospizdienstmitarbeiterinnen, ein Stück ihrer täglichen Arbeit in die Gesellschaft getragen zu haben. „Und genau das ist unser Anliegen“, so die Hospizdienstleiterin van Roode zufrieden.