„Man schützt nur, was man liebt – man liebt nur, was man kennt.“ Dieses auf den renommierten Biologen und Nobelpreisträger Konrad Lorenz zurückgehende Diktum markiert den Ausgangspunkt aller auf Nachhaltigkeit orientierten Bildungsangebote im Bereich Natur- und Artenschutz. Demgegenüber steht eine durch Studien und jüngst gar durch eine Dissertation untersuchte, stetig abnehmende Artenkenntnis der Bevölkerung.
Um diesen Tendenzen auch außerunterrichtlich entgegenzuwirken, führte das Hohenstaufen-Gymnasium in Kooperation mit der Jägervereinigung Kreis Heilbronn e.V. ein besonderes Bildungsangebot für die 5. Klassen durch. Ein mit über 25 Wildtierpräparaten und unterschiedlichsten Naturalien und Anschauungsmitteln ausgestatteter Anhänger der Heilbronner Jägervereinigung war am Montag, 13.5.2024 während der Studier- und AG-Zeit zu Gast auf dem Schulhof. Bei bestem Wetter lernten unsere Jüngsten unter der Anleitung von Herrn Herrmuth zahlreiche Arten mit eigenen Augen aus nächster Nähe kennen, streichelten die unterschiedlichen Felle und Bälge von Fuchs, Damhirsch, Reh, Dachs und Schwarzwild und prägten deren Trittsiegel, also den Fußabdruck, den die Tiere auf geeignetem Boden hinterlassen. Die jungen Hohenstaufener Gymnasiasten lernten gar – wie echte Fährtensucher, Scouts und Ranger – anhand der Losung, also den Exkrementen der Tiere, eine Art zu erkennen, indem sie diese aus schwarzer Knete plastisch nachgestalteten. Auf dem nächsten Waldspaziergang werden diese Schüler nun also die Augen offenhalten.
Mit der Abreise des Hängers am Folgetag endet das Naturschutz-Projekt unseres Gymnasiums jedoch noch nicht: Am 11.6.2024 sind unsere 8. Klassen zu Gast im Wimpfener Forst und werden diesen durch die Verrichtung einiger forstwirtschaftlicher Aufgaben unterstützen und praktisch kennenlernen. Am Sonntag, 16.6.2024 zur großen Jubiläumsfeier „800 Jahre Wimpfener Forst“, wird der Anhänger wieder zu Gast sein. Dann werden jedoch die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen selbst ihr erlangtes wildtierbiologisches Wissen an das Publikum weitergeben und somit einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten, indem dieses Wissen verbreitet wird; denn man schützt nur, was man kennt.
Bericht: Johannes Herrmuth, Lehrkraft Biologie