Als eine von vier in Mitteleuropa vorkommenden Schwalbenarten nistet die Mehlschwalbe als Kulturnachfolgerin in unmittelbarer Nachbarschaft des Menschen. Ab Anfang April kommen die Vögel aus ihren Überwinterungsquartieren in Afrika zum Brüten zurück. Sie sind schwarz-bläulich schimmernd und auf der Unterseite vollkommen weiß – wie Mehl. Die halbkugelförmigen Nester sind aus Lehm, sie werden zumeist unterhalb von Dachvorsprüngen gebaut. Den Lehm aus Pfützen vermischen die Vögel mit Speichel und machen ihn so form- und haltbar. Häufig werden sie verwechselt mit Rauchschwalben, die ihre Nester aber innerhalb von Ställen, Schuppen oder Garagen bauen.
Ihr Bestand gilt nach der Roten Liste Baden-Württembergs als gefährdet, vor allem, weil sie auf versiegelten Flächen kaum mehr Material zum Nestbau finden. Mehlschwalben sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt und das Entfernen von Nestern z. B. im Rahmen von Sanierungsarbeiten ist streng verboten.
Um den Bestand von Mehlschwalben in Ettlingen zu sichern, fördert die Stadt das Anbringen künstlicher Nisthilfen, die gibt es kostenfrei nebst den Kotfangbrettern.
Die Nisthilfen können nach Voranmeldung bei der Umweltabteilung in der Ottostraße 5 abgeholt werden. Es erfolgt dabei auch eine Prüfung, ob der Standort geeignet ist. Interessierte Bürger wenden sich bitte an den Umweltkoordinator, Peter Zapf, 07243 101-408, E-Mail: umwelt@ettlingen.de. (Foto: Adobe Stock)