Initiative Gemeinsam für Demokratie
69198 Schriesheim
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Dies und das

Mehr Respekt

Dass man gemeinsam mehr erreicht, war mir schon als Elternbeirat immer bewusst. Sich über Schulgrenzen hinweg gemeinsam für eine Sache einzusetzen, und...
Foto: Patrick Schmidt-Kühnle, Initiative Gemeinsam für Demokratie

Dass man gemeinsam mehr erreicht, war mir schon als Elternbeirat immer bewusst. Sich über Schulgrenzen hinweg gemeinsam für eine Sache einzusetzen, und zwar nicht nur zwischen den Elternvertretern, sondern auch mit den Schulleitungen gemeinsam, hat eine größere Aussicht auf Erfolg. Zugleich hilft eine auf gegenseitigem Respekt gegründete Zusammenarbeit, die jeweiligen Standpunkte besser zu verstehen und geeignete Lösungen zu finden.

Was in der Schulgemeinschaft stimmt, gilt auch in der Politik. Gerade wenn unsere freiheitlich demokratische Grundordnung bedroht wird, ist es unerlässlich, sich auf die Gemeinsamkeiten zu besinnen und zusammenzurücken. Wir brauchen nur nach Ungarn, in die USA oder in die Türkei zu blicken, um zu sehen, wie sich Rechtspopulisten nicht scheuen, die Unabhängigkeit der Justiz und der Medien nicht nur in Frage zu stellen, sondern auch einzuschränken und die Zivilgesellschaft zu drangsalieren. Das Erstarken des Rechtspopulismus in Deutschland und Europa war für mich einer der Beweggründe, mich politisch stärker zu engagieren. Die Verteidigung unserer Demokratie kann dabei nur gemeinsam gelingen. Bei allen inhaltlichen Unterschieden ist es dabei wichtig, respektvoll miteinander umzugehen und zu versuchen, nicht nur die Positionen, sondern auch die Hintergründe der anderen Menschen zu verstehen. Die Initiative Gemeinsam für Demokratie hat hier in vorbildlicher Weise einen Raum geschaffen, in dem genau dies stattfindet. Vertreter der Kirchen, aller demokratischer Parteien, Vereinsvertreter und Einzelpersonen diskutieren hier durchaus kontrovers, aber immer respektvoll. Nur so können Gemeinsamkeiten und Lösungsansätze gefunden werden.

Was Rechtspopulisten zu allen Zeiten und in allen Ländern eint, ist eine Verrohung der Sprache. Immer mit dem Ziel, die Gesellschaft zu spalten und anders denkende Menschen auszugrenzen. Kompromisse und gemeinsame Lösungen werden diffamiert und Menschen als Gruppen pauschal mit beleidigenden Begriffen verunglimpft. Mit großer Sorge sehe ich, wie diese Verrohung der Sprache immer weitere Kreise zieht. Es sind nicht „linke Spinner“, die in großer Zahl dagegen demonstrieren. Es sind viele verschiedene Menschen, die sich aus Sorge vor der Zukunft für ihre Belange einsetzen. Ähnliche Pauschalisierungen und Beleidigungen hört man leider zu oft und von vielen Seiten. Wir brauchen wieder mehr Respekt im Umgang miteinander. Und dies drückt sich ganz stark in der Sprache aus. Jeder von uns ist hier gefragt. Die Initiative Gemeinsam für Demokratie ist ein Ort, an dem das geschieht. Und deswegen bin ich mit ganzem Herzen dabei.

Patrick Schmidt-Kühnle für die Initiative Gemeinsam für Demokratie

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Stadt Schriesheim
NUSSBAUM+
Ausgabe 15/2025

Orte

Schriesheim

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Panorama
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