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Moderne Plastische Chirurgie: ästhetisch und rekonstruktiv

Dass Chefarzt Dr. Florian Schober vom DIAK Klinikum als plastischer Chirurg für sein Fachgebiet brennt, zeigte sich sehr bald während seines Vortrages...
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Dass Chefarzt Dr. Florian Schober vom DIAK Klinikum als plastischer Chirurg für sein Fachgebiet brennt, zeigte sich sehr bald während seines Vortrages im Rahmen des Michelbacher Schlossforums. Im Andachtsraums wurden zu Beginn noch schnell ein paar Stühle mehr aufgestellt, denn neben den Bio-Kursen der Kursstufe sind auch zahlreiche interessierte Michelbacher gekommen.

Dr. Schober führte das Thema plastische Chirurgie über einen kurzen historischen Abriss ein. Dabei ebneten oft Krieg und Gewalt der plastischen Chirurgie den Weg in die moderne Medizin. Zum Beispiel kehrten einige Soldaten des Ersten Weltkriegs von den Kriegsschauplätzen in Frankreich und Flandern grässlich entstellt zurück und der Haller Chefarzt zeigte anschaulich anhand von Fallbeispielen, wie sehr die plastische Chirurgie schon vor hundert Jahren die Lebensqualität dieser Menschen verbessern konnte.

In kurzer Zeit gelang es Schober, seinem Publikum die wichtigsten Grundregeln der rekonstruktiven plastischen Chirurgie anhand verschiedener Beispiele von Unfallopfern oder Tumorpatienten zu vermitteln. „Wo ist zu viel Haut?“ fragte er und wies auf Hautfalten und -überschuss an Hals, Bauch, Po oder Oberschenkel hin. Denn bei der Rekonstruktion von Gliedmaßen, Hautoberfläche oder Brust wird Eigengewebe verpflanzt. Neben Haut auch Fettgewebe, das manches Mal durch Hammelfett angereichert wird. Der Trick hierbei ist, dass eigenes Gewebe nicht nur anwächst, sondern weiterwächst. Unverzichtbar ist es dabei, die Blutversorgung des Gewebes nach dem Verpflanzen sicher herzustellen.

Der Arzt steht dem eigenen Fachgebiet jedoch durchaus auch kritisch gegenüber. Ästhetisch plastische Chirurgie ist für ihn keine Frage überzogener medialer Schönheitsideale. „Eine regelrechte Sucht könne es werden“, stellt er fest, und präsentiert ein Gruselkabinett von Schlauchbootlippen, Katzenaugen und Superbusen aus der Welt der Stars und Sternchen. Ästhetisch heißt für Schober immer auch medizinisch indiziert. Ihm geht es darum, physische oder psychische Schmerzen zu lindern, wie z. B. bei Brustverkleinerungen oder -vergrößerungen.

Daneben muss das gesundheitliche Risiko des Eingriffes für ihn so gering wie möglich sein. „Eine Bauchstraffung ist kein großes Ding, da entnehmen Sie einfach Gewebe und erhalten einen schönen flachen Bauch.“ Silikon hingegen sieht Schober eher kritisch. Zu oft hat er geplatzte Kissen aus anderen Kliniken bereits wieder entfernen müssen. Enthusiastisch wird er jedoch im Hinblick auf die heutigen technischen Möglichkeiten: „Den Faden können Sie mit bloßem Auge gar nicht erkennen“, erläutert Schober und deutet an, wie viel Hightech und handwerkliches Geschick eben auch zur plastischen Chirurgie bei vielstündigen OPs unter dem Stereomikroskop dazugehört.

(Elisabeth Matthes)

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