Der Moment des Vertrauens auf einer Wanderung: Trägt die morsche Brücke über den Bach? Und überhaupt: Auf was trauen wir in unseren Lebensumständen: auf unseren Erfolg, unsere Talente oder die Meinung anderer? Oder auf Gott, der uns anbietet, ihm unser ganzes Vertrauen zu schenken?
Charles Blondin war vor etwa 100 Jahren ein berühmter Hochseilartist. Nachdem er schon allerlei Kunststücke auf dem Hochseil gezeigt hatte, fragte er eines Tages seine Zuschauer: „Traut ihr mir zu, dass ich mit einer leeren Schubkarre über das Seil fahre?“ Selbstverständlich antwortete das Publikum mit Ja. Dann kam seine nächste Frage: „Traut ihr mir zu, dass ich mit einer Karre voller Steine rüberfahren kann?“ – Wieso nicht? Natürlich antworteten wieder alle mit Ja! Seine dritte Frage lautete: „Traut ihr mir zu, dass ich diese Schubkarre mit einem Menschen beladen kann und rüberfahre?“ Immer noch ein lautes Ja! Aber auf die letzte Frage bekam er dann keine Antwort mehr: „Wer möchte mitfahren?“ Keiner wollte es. Warum? Weil ich nicht genug Vertrauen zu mir selbst habe, da oben auf dem Seil nicht in Panik zu geraten. Oder vertraue ich dem Artisten nicht mein Leben an? Genauso denken viele Menschen im Blick auf Gott. Sie trauen ihm, wenn überhaupt, alles Mögliche zu und doch reicht ihr Vertrauen nicht aus, um Gott völlig zu glauben. Zum Glauben gehört das Vertrauen. Werfen wir unser Vertrauen auf Gott nicht weg. Sonst werden wir diese atemberaubende Fahrt in einer Schubkarre auf dem Hochseil nie erleben.
-Stefan Harrer-