Musical füllt die Stadthalle an zwei Abenden

Für die musikalische und schauspielerische Leistung haben die Bühnenakteure rauschenden Beifall bei zwei ausverkauften Vorstellungen geerntet. Zurecht!
Seit Monaten hat die Eislinger Musical- und Showgruppe SoundÆffects für „Das Leben ist ein Fest“, eng angelehnt an den gleichnamigen Film, geübt. Das komödiantische Schauspiel mit Musik ist wahrlich ein Großprojekt, an dem 33 Mitglieder von Sound-Effekts und zwölf Tänzerinnen von Tanzkraftwerk beteiligt waren.
Es geht Schlag auf Schlag
Vor der Bühne sind professionell eingedeckte Tische aufgebaut, Ehrengäste haben ihre Plätze schon eingenommen und dann geht es los, Schlag auf Schlag, Katastrophe folgt Katastrophe. Schnell wird klar: Ein Hochzeitsplaner hat es nicht leicht, er muss nicht nur allen Ansprüchen seiner Kunden gerecht werden, sondern kämpft auch ständig mit Pleiten, Pech und Pannen. Die Hochzeit zu teuer, die Band ein Desaster, das Servicepersonal unprofessionell, das Festessen verdorben und obendrauf noch eigene Paarprobleme.
Der schönste Tag im Leben kann herausfordernd sein, für alle Beteiligten, das wird schnell klar. Schauspiel, Gesang und Tanz wechseln sich ab, die Bühnenakteure schlüpfen gekonnt in ihre Rollen, wechseln rasant vom Chor zum Service oder in die Rolle des Fotografen. Auf der Bühne läuft es wie am Schnürchen, im Stück eher nicht, da jagt ein Fauxpas den anderen. Hochzeitsplaner Max hat alle Hände voll zu tun, um den gackernden Hühnerhaufen um sich herum zur Ordnung und Zusammenarbeit aufzurufen. Das Credo: nur gemeinsam können wir aus der Misere heil herauskommen, also Miteinander, statt Gegeneinander lautet seine Devise. Es wird gestritten, die Versöhnung angebahnt, mit Kraftausdrücken wird nicht gegeizt, es gibt die notorischen Nörgler und Besserwisser, die ewig Planlosen und diejenigen, die versuchen die Wogen zu glätten und die Hochzeit trotz aller Widrigkeiten zum schönen Fest werden zu lassen.
Eine Servicekraft nervt alle mit ihren langatmigen Vorträgen und Erklärungen, zum Punkt kommt sie nie, ein Kellner entpuppt sich als komplette Null-Nummer, holt Flöten bei der Band, statt der angeforderten Sektgläser. Auch die Gäste sind anspruchsvoll, zumindest, was ihren Musikgeschmack betrifft. „James“ und seine Band haben eher Rock und Pop auf Lager, statt Roy Black und „Anita“.
Der Chor greift ein, intoniert „Schön ist es auf der Welt zu sein“ und den Spaß bringt auch Chorleiterin Melanie Schlerf rüber, die die Bühne beim Dirigieren regelrecht rockt. Die Sänger und Schauspieler von Sound-Effekts schlüpfen gekonnt in ihre Rollen, das Stück, arrangiert von Christian Herr, ist ihnen und der Eislinger Bühne passgenau auf den Leib geschneidert. Da wird über die Eislinger Weihnachtsbeleuchtung hergezogen und der Stau auf der B10, wegen des Bauernkonvois, bringt zusätzlich Lokalkolorit ins Bühnenstück. Hochzeitsplaner Max steht zwischen zwei Frauen, entscheidet sich letztlich für die zweite und überdies hat er den Kanal voll und übergibt sein Geschäft an seine Vertreterin Adele.
Am Ende gibt es doch noch ein Happy End
Und irgendwie lösen sich im Laufe des turbulenten Bühnenabends dann doch alle Probleme in Luft auf, die frisch Vermählten sind zufrieden, der Hochzeitsplaner Max auch und mit großem Abschluss-Feuerwerk war es ein gelungener Abend für die Darsteller und die Zuschauer. irs