Vom Gemeinderat wurde ein Gestattungsvertrag zur Nutzung gemeindeeigener Grundstücke im Rheinvorland mehrheitlich abgelehnt. Die Gemeinderäte der Freien Wähler sprachen sich alle gegen den Vertrag aus. Bei einem Projekt des NABU sollen Gräben in Höhe des Baggersees „Gelbe Wiese“ an den Rhein angebunden werden und in Höhe des Pfaffenlochs in das dortige Rheinseitengewässer mit Rheinanbindung münden. Auch soll über ca. 500 Meter der Flussstein-Uferverbau entfernt werden. Als Grund und Vorteil für die dortigen Eichenbestände wird ein besserer Wasserabfluss angegeben.
Nun gibt es in diesem Bereich aus den letzten Jahrzehnten eine Reihe von Problemen und ungelösten Fragen. Begonnen hat es mit der Verlegung der Schiffszufahrt für das Liedolsheimer Kieswerk nach Norden und der Auskiesung der Lehmgruben „Gelbe Wiese“. Die Hochwasserwirkung des Rheins hat dort inzwischen einen massiven Westwallbunker teilweise weggespült. Im weiteren Verlauf Richtung Norden entstand ein Deichbruch im ehemaligen Rheindeich Alt-Dettenheims. Früher haben dieser Deich und der davorliegende „Sommerdeich“ die Mehlfurt bei mittleren Wasserständen trocken gehalten. Inzwischen entwickelt sich die Auenlandschaft unkontrolliert und führt in Alt-Dettenheim zu massiven Grundwasserschäden an den Gebäuden.
Im Life-Projekt „Lebendige Rheinauen“ wurden Schluten angelegt, um die Abflüsse zu verbessern. Die Erosion geht aber weiter und von einer Pflege dieser Schluten war bisher nichts zu sehen. Neben den Alt-Dettenheimern sind auch viele Eigentümer kleiner Privatgrundstücke im Rheinvorland betroffen, die früher als Wiese oder sogar Streuobstwiese genutzt wurden. Wenn man die Aue renaturieren will, hätte man diese einbeziehen und die Grundstücke erwerben sollen. In der jetzigen Planvorlage spart der „Wirkungsbereich“ der Maßnahme gerade solche Grundstücke wieder aus. Unklar sind weiterhin Fragen der Auswirkung auf die Druckwassersituation in unserer Gemarkung hinter dem Deich und Details zur Nutzungsmöglichkeit von Waldwegen durch Fußgänger und Radfahrer. Die ist in der Vergangenheit schon deutlich schlechter geworden.
Wenn nun wieder eine punktuelle und nicht genügend transparente Maßnahme geplant wird, trifft dies mit Recht auf die Skepsis und Ablehnung örtlicher Mandatsträger.