Petra Ramona Baier lebt in der Südweststadt in Karlsruhe. Als Zweijährige kam sie 1966 mit ihren Eltern hierher. Die gelernte Friseurin arbeitet als Druckveredlerin in einem kunststoffverarbeitenden Verlag. Die Autorin hat Grötzingen Aktuell (GA) einige Fragen zu ihrem Kriminalroman „November Saiten“ beantwortet.
Petra Ramona Baier: Ich wollte mit zehn Fingern am Computer schreiben können und ich habe an einem Fernkurs teilgenommen. Danach fragte ich mich: ‚Was mach‘ ich jetzt damit?‘
Baier: Ich wollte eine Biografie von meinem Mann schreiben und habe eine Schreibwerkstatt bei der Verlegerin Sonia Lauinger besucht. Sie meinte, dass sich Biografien schlecht verkaufen würden und sie sich gut vorstellen könnte, dass ich Krimis schreibe.
Baier: Gut. Ich bin ein absoluter Krimi-, Horrorfilm- und Fantasy-Gucker. Schon auf dem Heimweg ist mir eine Geschichte eingefallen.
Baier: Nein. Ich schreibe auf dem Weg von und zur Arbeit in der Straßenbahn auf dem Handy und füge es zu Hause auf dem Computer in eine Datei ein. Es war damals nicht mein Plan, etwas zu veröffentlichen.
Baier: Zuerst hatte ich die Tat im Kopf. Ein Horrorfilm hat mich dazu angeregt, dass der Täter den Opfern den Mund zunäht. Ich habe allerdings noch ein Indiz in die Szene eingefügt.
Baier: Ich habe um die Todesfälle herum den Mörder beschrieben und dann gemerkt, dass das viel zu auffällig ist. Also habe ich mir noch weitere Personen einfallen lassen und die einzelnen Kapitel umgestellt.
GA: Der Buchtitel lässt ahnen, dass eine Saite eine Bedeutung hat. Spielen Sie ein Instrument?
Baier: Ich stamme nicht aus einer musikalischen Familie. Allerdings habe ich vor zehn Jahren angefangen, Gitarre zu spielen. Das war schon lange mein Wunsch. Es stand auf meiner To-do-Liste. Ich würde es allerdings bisher „Geklimper“ nennen. Wenn ich in Rente bin, will ich besser werden.
Baier: Ich betrachte die Liste im Kopf als etwas, was man macht, wenn man bestimmte Dinge im Leben schon erreicht hat und noch einiges vorhat. Wenn man älter wird, fragt man nach dem Sinn des Lebens. Wichtig ist, gesund zu bleiben und zu machen, was einem Spaß macht. Auf der Liste stand etwa, eine Familie zu gründen, Halbmarathon zu laufen und ein Buch zu schreiben. Dabei hatte ich nicht daran gedacht, Autorin zu werden.
Baier: Schreiben macht mir grundsätzlich Spaß, dieses In-sich-zu-kehren, die Welt außenherum völlig zu vergessen und in die eigene Welt zu versinken. Es ist entspannend, die Gedanken frei schweben zu lassen und Ideen zu entwickeln.
Baier: Ich habe Orte genommen, die ich gut kenne und bei denen ich diverse Ecken beschreiben kann, eben Rüppurr, das Weiherfeld und die Roonstraße. Dann musste das Polizeipräsidium schnell erreichbar sein.
Baier: Ich habe einen weiteren Krimi fertig. Der muss allerdings noch ein bisschen in der Schublade bleiben. Vielleicht schreibe ich ein Kinderbuch? (rist)