Obst- und Gartenbauverein Berkheim e. V.
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Winterschnittkurs des Obst- und Gartenbauvereins Berkheim
Am Samstag, den 11. Januar 2025 konnte der Obst- und Gartenbauverein zahlreiche Teilnehmer zum Winterschnittkurs begrüßen.
Zu Beginn erklärte der Fachwart des Vereins den Grundaufbau einer klassischen Rundkrone mit Stamm, Mitte und drei bis vier Leitästen und deren Fruchtäste.
Auch zu Schnittzeitpunkten und Düngung gab der Fachwart wertvolle Tipps.
Erstes Ziel war ein im Dezember gepflanzter Apfelbaum. Der Fachwart zeigte sich mit dem zu tiefen Ansatz der Leitäste unzufrieden. Kurzerhand wurden die Leitäste entfernt und die Mitte nochmals angeschnitten. Nach kurzem Aufschrei des Publikums, da ja nur noch ein Stecken zusehen war, erklärte der Fachwart sein Tun: Durch den Anschnitt und gezieltes einkerben der Rinde oberhalb der Blattknospen soll ein gezielter Neuaustrieb der höher angesetzten Krone erreicht werden. „Beim Schneiden kann oder muss einiges probiert werden“, gab Martin Krinn in die Runde. Bei einem Halbstamm der Sorte Rewena, den Martin Krinn als sein sogenanntes Problemkind titulierte, zeigt der Fachwart den Erhaltungsschnitt einer Rundkrone.
Das Problem bei dieser Sorte ist sein dünnes Fruchtholz und stabile Fruchtäste sind bei Vollertrag schwierig zu generieren. Dennoch entfernte der Fachwart konsequent hängendes Holz. Auf die Frage, wie hoch so ein Baum wird, erklärte Martin Krinn ein Ableiten auf einen schwachen mehrjährigen Seitentrieb ist die beste Methode einer Höhenbegrenzung. Auch auf die Winkel der Leitäste wurde nochmals hingewiesen. „Circa 45 bis 50 Grad sollen die Leitäste zur Mitte haben“, wies der Fachwart hin und machte auf den mit einem Spanngurt fixierten Leitast aufmerksam. „Den habe ich hochziehen müssen. Der Winkel war zu flach und hat zu wenig Wachstum erzeugt“. Anschließend wurde das hängende Leitastende auf einen fast senkrechten einjährigen Trieb zurückgeschnitten.
Dieser soll als sogenannter Zugast fungieren und den schwächeren Leitast im Wachstum fördern, erklärte der Fachwart. Bei einem Hochstamm der jetzt acht Jahre steht, zeigte der Fachwart Erziehungsschnittmaßnahmen wie das Anschneiden der Leitäste und der Mitte,
sowie das Anschneiden der Fruchtäste zur besseren Stabilität.
Zum Finale ging es zu zwei Johannisbeersträuchern, bei denen der Fachwart die richtigen Schnittmaßnahmen erklärte. Nach Tipps für Pflanzung und Düngung von Beerenobst ging es in den Verkaufsraum des Krinnhofes, wo sich die Teilnehmer nach fast zwei Stunden im Freien bei Kaffee und Glühmost aufwärmen konnten.
Dabei gab es noch Gelegenheit, in wärmerer Umgebung noch Fragen an den Fachmann zu stellen. Martin Krinn bedankte sich bei den Teilnehmern für ihr Durchhalten bei der eisigen Witterung und meinte neben zwei Paar Socken ist Interesse an der Sache ein gutes Mittel, um von kalten Füßen abzulenken.