Das wird sich so mancher fragen, der in diesen Tagen in der Hindenburgstraße, im Alten Friedhof oder oberhalb der Grötzinger Straße unterwegs ist.
Viele Wochen lang konnten wir uns dort an den blühenden Flächen mit ihrer bunten Farbenpracht in gelb, rot, blau und weiß erfreuen. Und nun ist (fast) alles abgemäht! Dabei wurden die Wildblumenwiesen des Projektes „Natur nah dran“ doch eigens angelegt, damit Wildbienen und Schmetterlinge Nahrung und Unterschlupf finden. Doch was wie ein Widerspruch erscheint, ist ein durchdachter und notwendiger Schritt, um zu mehr Artenvielfalt und beständigen Bepflanzungen zu kommen.
Gerade in den ersten zwei Jahren nach der Einsaat ist ein früher Pflegeschnitt wichtig. Konnten sich bisher die kräftigen Pflanzen gut entwickeln und kamen mit ihrem tollen Farbspiel zur Geltung, so bekommen durch den zeitigen Schnitt – „Schröpfschnitt“ in der Fachsprache genannt – auch die darunterliegenden schwächeren Pflänzchen Licht und Platz für ihre Entwicklung. Und wir können uns auf eine weitere Blüte im Spätsommer freuen.
„Die im Rahmen von ‚Natur nah dran‘ angelegten Flächen benötigen in den ersten zwei Jahren etwas mehr Pflege und häufigeren Schnitt“, so Martin Klatt vom NABU Baden-Württemberg. „Über die Jahre etabliert sich so aber eine stabile Pflanzengemeinschaft mit mehrjährigen Arten – das macht die Flächen so attraktiv für viele Insekten und andere Tiere.“
Freuen wir uns also auf das, was uns im Spätsommer auf den Blühwiesen an Farbenpracht nochmals erwartet. Und nehmen wir die Erkenntnis mit, dass eine Mahd aus voller Blüte heraus ein wichtiger Schritt ist auf dem Weg zu mehr Artenschutz und langfristig für eine natürliche Vielfalt an Arten in unserem Lebensumfeld.
Für die Initiative Artenvielfalt
Monika Schewe-Hinz
Möchten Sie sich bei der Initiative Artenvielfalt engagieren? Wir würden uns über Verstärkung sehr freuen!
Kontakt: arten.wo@posteo.de