Am Mittwoch, dem 12.3.25, wurden die Grundschulkinder von Moses besucht, ein Mitglied des Naretoie.V. auf der kenianischen Seite. Bei seinem Vortrag über sein Heimatland Kenia berichtete er von den dort ansässigen Stämmen, vom Schulsystem, dem Leben eines kenianischen Schulkindes sowie von den vielen Verbesserungen an der Ololepo Grundschule, die durch die Einnahmen des Spendenlaufs 2023 umgesetzt werden konnten. Moses überraschte die Grundschulkinder direkt zu Beginn mit spannenden Informationen über seinen Stamm, den Massai tribe, in dem ein Mann mit bis zu zehn Frauen verheiratet sein kann und in dessen Familiendorf oftmals bis zu 100 Kinder leben. Die Hütten, in denen immer eine Frau mit ihren Kindern lebt, haben die Frauen über drei Monate selbst gebaut aus Naturmaterialien wie Lehm und Kuhmist – für unsere Grundschulkinder eine komische Vorstellung, wie man ihren Gesichtern ansehen konnte! Dass die Jungtiere nachts mit in der Hütte schlafen, fand die Mehrheit der Kinder beim Anblick des kleinen Kalbes süß – den dazugehörigen Geruch hatte sicherlich keiner von ihnen in der Nase. Die Menschen des Massai-Stammes sind Viehhirten und auch die Schulkinder müssen mit anpacken, wenn sie eigentlich Schulferien haben. Erneut schaute man in erstaunte Kindergesichter.
Besonders konnten die stolzen Kinder der 4. Klasse punkten, als Moses Fotos von den in der Serengeti lebenden Wildtieren zeigte und sie diese auf seine Nachfrage hin auf Englisch benennen konnten – schließlich war das erst vor Kurzem Thema im Englischunterricht (und Frau Otte zeigte sich erleichtert).
Richtig spannend wurde es für die Grundschulkinder, als Moses‘ Vortrag sich dem Schulsystem widmete. Die Kinder tragen Uniformen, die sich je nach Schule unterscheiden. Außerdem gehen viele Kinder schon ab der 4. oder 5. Klasse auf die sogenannten „Boarding schools“, vergleichbar mit einem Internat, denn der Schulweg über viele Kilometer in der Wildnis ist für die Kinder oft zu weit und auch zu gefährlich. Damit die Kinder gut vorbereitet dort starten, bekommen sie eine große Schulbox mit. Darin befinden sich Decken, die Uniform, Hausschuhe, Geschirr, Besteck sowie eine eigene Matratze, die die Kinder dann in ihr oft dreistöckiges Stockbett im Schlafsaal für bis zu 100 Kinder legen können – erneutes Raunen bei den Zuhörerinnen und Zuhörern.
Moses berichtete von den eingesetzten Spendengeldern, die die Grundschulkinder 2023 erlaufen haben. Bis heute ermöglicht dieses Geld eine Tasse Porridge am Tag für jedes der 205 Schulkinder der Ololepo Grundschule und sogar für die Kinder der umliegenden Dörfer! Voller Freude beschreibt Moses die Kinder als gesund, mit viel Energie und Kraft zum Lernen. Außerdem konnten zwei neue Regenwassertanks à 10.000 l errichtet werden, welche den Kindern einen dauerhaften Zugang zu Trinkwasser ermöglichen. Auch die Klassenzimmer haben sich sehr verändert: statt auf dem Boden sitzen die Schülerinnen und Schüler nun auf Stühlen an Schultischen und die Lehrkräfte arbeiten an einer großen Wandtafel statt auf einem aufgestellten Brett.
Das große Interesse der Kinder zeigte sich am Ende von Moses‘ Vortrag, als sie ihn mit Fragen auf Englisch sowie Deutsch überhäuften. Auch Moses schien es an unserer Schule sehr gefallen zu haben. Wir bedanken uns für seine Zeit sowie seine spannenden Erzählungen aus seinem Heimatland Kenia!
Sophia Otte und das Kollegium der Appenbergschule Grundschule