Im Naturtreff Grötzingen gibt es einige Untergruppen aus Engagierten, die sich, wie es der Name schon verrät, für Natur, Tiere und Umwelt engagieren. Die Streuobstwiesen bieten nicht nur eine ungeheure Sortenvielfalt an Obst, das aus der Region kommt, wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen oder auch Walnüsse an. Die Wiese kann beweidet oder zweimal im Jahr gemäht und als Heu genutzt werden. Das artenreiche Grünland bietet einer Vielfalt an Pflanzen und Tieren Lebensraum. Aus Äpfeln wird in Grötzingen gerne Apfelsaft hergestellt, den nicht nur die Kinder mögen. Naherholung ist garantiert. Um all das kümmert sich die Streuobstwiesen-Gruppe beim Naturtreff.
Eiko Wagenhoff engagiert sich schon von Beginn an, seit ca. fünf Jahren, in der Gruppe. Wie er berichtet, ist die Streuobstwiesen-Gruppe eine Untergruppe des Naturtreffs, die in sehr enger Kooperation mit Obstbaumeister Andreas Siegele vom Obst-, Wein- und Gartenbauverein Grötzingen arbeitet. „Das sind fünf bis zehn Personen, die fest als harter Kern mitarbeiten und sich sehr aktiv engagieren, beispielsweise in der Planung und Organisation des Streuobstwiesentags. Andere wiederum engagieren sich spontan oder bei bestimmten Aktionen, wie zum Beispiel der Pflege der gemeinschaftlichen Pachtwiesen. Manche stellen ihre Geräte, zum Beispiel Balkenmäher oder Motorsense, zur Verfügung. Dann arbeiten Menschen speziell bei der Streuobst-Kartierung, der Erfassung der Streuobstbestände, mit. Bei der Kartierung ist das Umweltamt der Organisator.“ Die Gruppe trifft sich immer anlassbezogen. Es gibt auch Videokonferenzen bei bestimmten Themen und zu verschiedenen Anlässen. Der Austausch findet häufig auch über E-Mail-Verteiler statt. Persönlich treffen sie sich dann bei größeren Anlässen, so Wagenhoff.
„Ziele sind, den Naturschutz durch beispielsweise den Streuobstwiesentag begreif- und erlebbar zu machen und die noch vorhandenen Streuobstwiesen langfristig zu erhalten, gerne auch Flächen in Streuobstwiesen zu verwandeln, die Flächen auszudehnen“, sagt Eiko Wagenhoff. Er selbst hat eine Streuobstwiese am Knittelberg gepachtet. Als Gruppe haben sie Streuobstwiesen von der Stadt gepachtet, die gemeinschaftlich gepflegt, gemäht, Obstbäume geschnitten und nachgepflanzt werden. „Ein Höhepunkt ist im Herbst das Aufsammeln des Obstes mit Kindern. Das Obst wird zu Saft gepresst und dieser wird dann anschließend an die Gruppe verteilt.“ Die Wiesen befinden sich in Baggerseenähe, unmittelbar neben der Haltestelle Emil-Arheit-Halle.
Gefragt nach weiteren Aktionen, antwortet Wagenhoff: „Wir sind für die Organisation und Durchführung des Grötzinger Streuobstwiesentags zuständig. Wir organisieren auch den Obstbaumverkauf und sind beratend tätig für Privatpersonen, aber auch für die Ortsverwaltung. Wir unterstützen uns gegenseitig bei der Pflege der Streuobstwiesen. Infomaterial und Flyer mit praktischen Tipps, zur Pflege der Wiesen, Reparatur der Geräte etc. stellen wir zur Verfügung. Als Gruppe unterstützen wir die Organisation der Obstbaumschnitt- und Obstbaumveredelungskurse, die Andreas Siegele durchführt. Außerdem nehmen wir am Landesförderprogramm Obstbaumschnitt teil, bei dem Leute, die Obstbäume fachgerecht schneiden, eine Aufwandsentschädigung von 30 Euro pro Baum, wenn man ihn in fünf Jahren einmal schneidet, bekommen. Die Gruppe ist Mitglied bei der Streuobstwieseninitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e.V. Wir unterstützen sie zum Beispiel bei der Verkostung der Produkte der Streuobst-Initiative, die alle aus heimischen Streuobstwiesen stammen. Das macht Werbung für die verschiedenen Produkte, die hier regional verkauft werden. Der Großteil des Erlöses fließt zurück in die Streuobstwiesen, um diese langfristig zu erhalten.“
Die Gruppe hat eine Streuobstwiesenbörse ins Leben gerufen. „Leute können sich an uns wenden, wenn sie ein Grundstück suchen, das sie pflegen wollen oder wenn sie ein Grundstück verkaufen oder verpachten möchten. Wir sammeln die Daten – vertraulich – und stellen den Kontakt zwischen beiden Parteien her. Wir beraten alle Interessierten und unterstützen sie, wo es geht, mit Geräten. Das ist ein Aspekt, den wir gemeinsam mit dem Umweltamt aufgreifen und aktiver angehen möchten.“ Als Resultat daraus findet am Sonntag, 7. Juli, zwischen 11 und 17 Uhr, der zweite Grötzinger Streuobstwiesentag mit einem vielfältigen Programm für alle Altersklassen auf den gepachteten Streuobstwiesen statt. (war)
Hier ist der Link zum Infoflyer des Naturtreffs mit praktischen Tipps zum Thema Streuobstwiesenpflege unter Broschüre Streuobstpflege_0523 (naturtreff-groetzingen.de) zu finden. Wer Kontakt aufnehmen möchte, kann sich über die E-Mailadresse des Naturtreffs zum Thema Streuobst (für Kontaktaufnahme für Fragen, Interesse oder Wiesensuche-/angebot) an streuobst@naturtreff-groetzingen.de wenden.